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Studentische Tutoren können eine echokardiografische Basisuntersuchung effektiv unterrichten
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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Fragestellung: Herzerkrankungen sind die Hauptursache für Morbidität und Mortalität in Industrieländern und ein Großteil der Bevölkerung hat Risikofaktoren oder Symptome einer Herzerkrankung. Daher wird eine praktikable Screening-Methode benötigt, um zu entscheiden, welche Patienten für eine differenzierte Abklärung zum Kardiologen überwiesen werden. Bisher wurde dieses Screening mittels Anamnese und klinischer Untersuchung durchgeführt. Allerdings hat insbesondere die klinische Untersuchung – selbst wenn sie von Fachärzten für Kardiologie durchgeführt wird – nur eine sehr geringe Sensitivität und Spezifität für relevante kardiale Pathologika.
Nach der aktuellen Studienlage kann eine kurze echokardiografische Basisuntersuchung durch Nicht-Kardiologen Anamnese und klinische Untersuchung sehr effektiv ergänzen. Diese Fertigkeit sollte idealerweise curricular an medizinischen Hochschulen unterrichtet werden. Ein praktikabler Unterrichtsmodus wären Kleinstgruppenunterricht durch studentische Tutoren mit praktischen Übungen und direkter Supervision am Echokardiografie-Gerät mit anschließender Hospitation in einem Echokardiografielabor. Wir haben daher prospektiv randomisiert untersucht, ob studentische Tutoren den ersten, personalintensiven Ausbildungsteil der echokardiografischen Basisuntersuchung im Kleinstgruppen effektiv unterrichten können.
Methoden: Sechs studentische Tutoren wurden drei Wochen lang in Vollzeit in Echokardiografie ausgebildet und erhielten die an unserer Fakultät standardisiert eingesetzte zwölfstündige Didaktikschulung.
30 freiwillige Studenten des 4. und 5. Studienjahres ohne echokardiografische Vorbildung wurden in zwei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhielt einen fünfstündigen Echokardiografie-Kurs von erfahrenen Echokardiografeuren (EE), die andere von studentischen Tutoren (ST). Die Echokardiografie-Kenntnisse der Studenten wurden vor und nach dem Unterricht mittels OSCE (objective structured clinical exam) gemessen. Innerhalb von fünf Minuten sollten die Studenten den Fünf-Kammer-Blick einstellen, die anatomischen Strukturen korrekt kennzeichnen und die Funktion der Mitralklappe beurteilen. Zwei verblindete Echokardiografeure bewerteten die Bilder mit einer Checkliste. Maximal 25 Punkte konnten erreicht werden.
Ergebnisse: Beide Gruppen verbesserten sich signifikant (p<.0001). In der EE-Gruppe war die durchschnittliche Punkzahl im Prä-Test 2.3±3.4 Punkte, im Post-Test 17.1±3.0 Punkte. In der ST-Gruppe waren die Punktzahlen 2.7±3.0 versus 13.9±2.7 Punkte. Der Unterschied im Posttest zwischen EE und ST war ebenfalls significant (p=.03).
Schlussfolgerung: Obwohl der gemessene Lernzuwachs in Basis-Echokardiografie größer war, wenn die Studenten durch erfahrene Echokardiografeure unterrichtet wurden, können auch studentische Tutoren einen erheblichen Wissenszuwachs bei ihren Kursbesuchern erreichen. Eine auf einem studentischen Tutorensystem basierte curriculare echokardiographische Grundausbildung ist deshalb denkbar.