Artikel
Konzeption und Umsetzung eines Blended Learning Seminars in der Anatomie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Digitale Technologien in der Lehre können Studierenden und Dozenten einen flexiblen persönlichen Umgang mit der Ressource Zeit ermöglichen und selbstgesteuertes sowie kooperatives Lernen unterstützen. Blended-Learning-Szenarien, die sich aus Präsenzphasen und Online-Aufgaben zusammensetzen, nutzen die Vorteile der direkten Kommunikation in der Präsenz und die Selbstorganisation der Lernenden in den Online-Phasen. Ziel war es, ein solches Blended-Learning Seminar (BL-S) kapazitätsneutral zu konzipieren. Das Seminar „Anatomie und klinische Aspekte der Anatomie“ eignet sich dafür besonders gut, weil es im Curriculum des FBs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt zeitlich nach den anatomischen Praktika platziert ist (4. vorklinisches Semester), aufgaben- bzw. fallbasiert gestaltet werden kann und Gruppenarbeit ermöglicht.
Methoden: Die Frankfurter Studienordnung sieht für das Anatomie-Seminar 3 SWS (gesamt 27 h) vor. Im SoSe 2011 bieten wir von 21 Seminaren (je 20 Teilnehmer) 6 Seminare als BL-S an, die von den Studierenden frei gewählt werden können. Die Umsetzung der BL-S erfolgt mit dem LMS der Goethe-Universität OLAT (Online-Einschreibung, Foren, integriertes Wiki, Portfolio, Glossar). Das BL-S wird bzgl. seiner speziellen Lehr-/Lernform formativ evaluiert. Das Nutzungsverhalten der Studierenden wird anonymisiert erhoben, die Lehrleistung der Dozenten (Deputat) über die protokollierte Moderation der Foren- und Wiki-Beiträge sichergestellt.
Ergebnisse: Jedes BL-S setzt sich aus drei Präsenzterminen (je 2 h) sowie 2x10,5 Stunden Online-Präsentation, -Diskussion und -Betreuung zusammen. Die Studierenden bearbeiten in Kleingruppen je zwei anatomische Fälle (Wiki, Glossar) und geben Nachbargruppen Feedback (zeitgesteuerte moderierte Foren).
Schlussfolgerung: Ein BL-S kann kapazitätsneutral konzipiert und realisiert werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Online-Aktivitäten der Dozenten den vorgeschriebenen SWS entsprechen und zeitlich nachgewiesen werden.