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Lehren, Lernen und Prüfen mit Virtuellen Patienten: Zehn Jahre Erfahrung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg – Von der Dissonanz zum Dreiklang
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: Virtuelle Patienten (VP) werden zunehmend in der medizinischen Ausbildung eingesetzt. Allerdings ist die Datenlage zu folgenden Fragestellungen spärlich [1]:
- 1.
- Lehren: Was sind Faktoren, um als Lehrender VP an der eigenen Institution erfolgreich zu etablieren?
- 2.
- Lernen: Wie sollten VP gestaltet sein, um das Lernen z.B. des klinischen Denkens (engl. Clinical reasoning) zu fördern? Wie sollten VP in das Curriculum eingebunden werden?
- 3.
- Prüfen: Wie können VP lernförderlich in Prüfungen eingesetzt werden?
Methoden: VP werden in Heidelberg seit 1999 eingesetzt. Zwischenzeitlich wurde das Zentrum für Virtuelle Patienten etabliert (http://www.virtuellepatienten.de) und VP werden in 10 verschiedenen Fachbereichen beginnend in der Vorklinik sowohl zum Erlernen des klinischen Denkens als auch als Vorbereitung auf Fertigkeitstrainings eingesetzt. Zur Optimierung des Einsatzes wurde Action Research [2] in Form von Fokusgruppenstudien [3], [4] ,[5] und Fragebogen-Studien anhand etablierter Instrumente durchgeführt [6],[7].
Ergebnisse:
- 1.
- Lehren: Erfolgsfaktoren zur Etablierung von VP an der eigenen Institution sind klare Zuständigkeiten, Erstellung der VP auf Basis von Lernzielen, curriculare Verankerung und Prüfungsrelevanz.
- 2.
- Lernen: Design-Prinzipien für VP sind Relevanz der Fälle, angepasster Schwierigkeitsgrad, realistische Darstellung und Fragen, Feedback, Fokussierung auf Wesentliches und ausdrückliches Erfragen und Feedback bzgl. differential-diagnostisch wichtigen Aspekten. Bezüglich der curricularen Einbindung ist die Information und optimale Abstimmung der VP mit Präsenzveranstaltungen entscheidend.
- 3.
- Prüfen: Der Einsatz VP entsprechend dem Key feature Ansatz [8] wird als realistisch angesehen. Der Einsatz von sog. Long Menu Fragen als realistisch und besonders motivierend.
Schlussfolgerung: Die sich aus unseren Erfahrungen und Studien zum Einsatz von VP zum Lehren, Lernen und Prüfen ergebenden Erfolgsfaktoren des VP Dreiklangs werden vorgestellt und diskutiert werden.
Literatur
- 1.
- Cook DA, Erwin PJ, Triola MM. Computerized virtual patients in health professions education: a systematic review and meta-analysis. Acad Med. 2010;85(10):1589-1602. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3181edfe13
- 2.
- Zuber-Skerritt O. Action research in higher education: examples and reflections. Milton Park/Oxon: Routledge; 1992.
- 3.
- Huwendiek S, Reichert F, Bosse HM, de Leng BA, van der Vleuten CPM, Haag M, Hoffmann GF, Tönshoff B. Design principles for virtual patients: a focus group study among students. Med Educ. 2009;43(6):580-588. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03369.x
- 4.
- Huwendiek S, Brasch C, Reichert F, Bosse HM, de Leng B, Haag M, Tönshoff B. Prinzipien der curricularen Einbindung virtueller Patienten in das Medizinstudium: Ergebnisse einer Fokusgruppenstudie. Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 14. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien". Witten, 16.-17.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10cbt04. DOI: 10.3205/10cbt04
- 5.
- Huwendiek S, Brasch C, Reichert F, Bosse HM, Haag M, Hoffmann GF. Blended learning and summative assessment with virtual patients in clinical clerkships: a focus group study among students. Kongress der Association for Medical Education in Europe. Glasgow: AMEE; 2010. Abstract Nr. 2E4, 9.
- 6.
- Lehmann R, Bosse HM, Huwendiek S. Blended learning using virtual patients and skills laboratory training. Med Educ. 2010;44(5):521-522. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2010.03653.x
- 7.
- Huwendiek S, de Leng BA. Virtual patient design and curricular integration evaluation toolkit. Med Educ. 2010;44(5):519. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2010.03665.x
- 8.
- Page G, Bordage G, Allen T. Developing key-feature problems and examinations to assess clinical decision-making skills. Acad Med. 1995;70(3):194-201. DOI: 10.1097/00001888-199503000-00009