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Prüfung der kommunikativen Kompetenz für die Bewältigung schwieriger Arzt-Patienten-Gespräche. Ergebnisse des Düsseldorfer CoMeD-OSCE im 4. Studienjahr
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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Fragestellung: In einem kommunikativen Längsschnittcurriculum sollten Medizinstudierende mit fortschreitendem Ausbildungsstand auch auf anspruchsvolle Gesprächsaufgaben vorbereitet und hinsichtlich ihres Lernerfolgs überprüft werden. Im Rahmen des Projekts CoMeD (Communication in Medical Education Düsseldorf) wurde im 4. Studienjahr ein Kommunikationstraining in den klinischen Unterricht integriert sowie ein verpflichtender OSCE eingeführt. Ziel dieser Analyse ist die Auswertung der OSCE-Prüfung hinsichtlich Prüfungsleistungen, Reliabilität und Akzeptanz.
Methoden: Der CoMeD-OSCE umfasste die 4 Stationen „Aggressiver Patient“, „Überbringen einer schlechten Nachricht“, „Schuld und Scham“ sowie „Partizipative Entscheidungsfindung“. Das Rating erfolgte mit dem aus 4 Items bestehenden globalen Beurteilungsinstrument BGR (Berliner Global Rating). Zusätzlich wurden die Prüfer und an zwei Stationen auch die SP gebeten, die Leistung auf einer 3-stufigen Likertskala zu bewerten. Die studentische Evaluation erfolgte auf einer 6-stufigen Likertskala.
Ergebnisse: 144 Studierenden erreichten im Schnitt 57 von 80 Punkten im BGR. Der Durchschnitt der im zusätzlichen 3-stufigen Rating als „grenzwertig“ beurteilten Studierenden lag bei 50,2 Punkten im BGR (62,8% der Maximalpunktzahl). Die daraus resultierende Bestehensquote lag bei 83,9%. Die interne Konsistenz der OSCE-Bewertung (Cronbachs α) betrug 0,74. Die Interrater-Reliabilität (Rater und SP) war für beide Stationen mittelgradig ausgeprägt (gewichtetes Kappa = 0,64 und 0,60). Im Gesamturteil der Studierenden (N=102) wurde die Prüfung von 84,3% mit „gut“ oder „sehr gut" bewertet.
Schlussfolgerung: Die OSCE-Prüfung der kommunikativen Kompetenz für die Bewältigung schwieriger Gesprächssituationen erwies sich als umsetzbar und erzielte eine hohe Akzeptanz bei den Studierenden. Das Ratinginstrument BGR erwies sich als praktikabel. Sowohl die interne Konsistenz als auch die Interrater-Reliabilität lagen im akzeptablen Bereich [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Bachmann C, Hölzer H, Dieterich A, Fabry G, Langewitz W, Lauber H, Ortwein H, Pruskil S, Schubert S, Sennekamp M, Simmenroth-Nayda A, Silbernagel W, Scheffer S, Kiessling C. Longitudinales, bologna-kompatibles Modell-Curriculum "Kommunikative und Soziale Kompetenzen": Ergebnisse eines interdisziplinären Workshops deutschsprachiger medizinischer Fakultäten. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(4):Doc38. DOI: 10.3205/zma000631
- 2.
- Hodges B, McIlroy J.H. Analytic global OSCE ratings are sensitive to level of training. Med Educ. 2003;37(11):1012-1016. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2003.01674.x
- 3.
- Scheffer S. Validierung des „Berliner Global Rating“ (BGR). Ein Instrument zur Prüfung kommunikativer Kompetenzen Medizinstudierender im Rahmen klinisch-praktischer Prüfungen (OSCE). Berlin: Med. Diss; 2009.