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Entwicklungen im Querschnittsbereich 12 – Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren (Q12) an den Medizinischen Fakultäten
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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* für die Kommission Aus-, Fort- und Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW)
Hintergrund: Der Q12 ist vor acht Jahren als verbindlicher Ausbildungsgegenstand in den Regelstudiengängen der Humanmedizin implementiert worden. Bis heute zeigt sich deutschlandweit ein heterogenes Bild in Bezug auf Organisation und inhaltliche Gestaltung der Lehre [1]. Dieser Beitrag resümiert über die Entwicklungen und den aktuellen Stand der Lehrgestaltung.
Methoden: Die Umsetzung der Q12-Lehre ist in den letzten Jahren von der DGRW mit pseudonymisierten postalischen Umfragen [2], [3], [4] begleitet worden. Im Jahr 2010 wurden alle Q12-Koordinatoren primär zu Modalitäten und Einsatz von eLearning-Angeboten sowie zu Prüfungs- und Evaluationsmethoden befragt (Rücklauf 67%, n=24 von N=36). Die Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse: Die Mehrheit der Fakultäten stellen den Studierenden ein Curriculum zum Ablauf und Inhalt der Lehre zur Verfügung (konkret n=17 mit Lernzielen). In 16 Einrichtungen sind technische Möglichkeiten für den Einsatz von eLearning gegeben, wobei am häufigsten Lehrmaterialien online zur Verfügung gestellt werden (n=13). 87% bieten als Leistungsnachweis eine Klausur mit MC-Fragen an. Die Lehrveranstaltungen werden von 83% regelmäßig evaluiert. Daraus ergeben sich verschiedene organisatorische und inhaltliche Anpassungsmöglichkeiten für einige Fakultäten.
Ausblick: Trotz vielfach erheblicher Ressourcenbegrenzungen zeichnen sich verschiedene positive Veränderungen seit Einführung des Q12 an den Fakultäten ab. Zukünftiger Weiterentwicklungsbedarf ist angesichts der interfakultären Heterogenität der Curricula in der Harmonisierung zentraler, von zwei wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlenen Lernzielbereiche und im Einsatz innovativer didaktischen Methoden zu sehen [5], [6]. Das sollte auch bei den vielfältigen aktuellen Veränderungen der Lehrkonzepte, z.B. in den Modellstudiengängen, realisiert werden.
Literatur
- 1.
- Mau W. Durchführung der Lehre im Querschnittsbereich „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ an den Medizinischen Fakultäten in Deutschland. Physik Med Rehabilitationsmed Kurortmed. 2010;20(6):327-331. DOI: 10.1055/s-0030-1267162
- 2.
- Mau W. Kusak G. Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Ärzte im Querschnittsbereich „Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren“ an den medizinischen Fakultäten in Deutschland. Rehabilitation. 2005;44(3):129-133. DOI: 10.1055/s-2005-866820
- 3.
- Kusak G, Gülich M, Lay W, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Mau W. Entwicklung der Lehre im Querschnittsbereich „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ an den medizinischen Fakultäten 2004-2006/07. Rehabilitation. 2008;47(1):2-7. DOI: 10.1055/s-2007-1004602
- 4.
- Gutt S, Uhlmann A, Faller H, Kawski S, Lay W, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Mau W. Neue Entwicklungen bei E-Learning-, Prüfungs- und Evaluationsmodalitäten in der rehabilitationsbezogenen Lehre - Ergebnisse der DGRW Fakultätenbefragung 2010. DRV-Schrift. 2011;93:189-191.
- 5.
- Mau W, Gülich M, Gutenbrunner C, Lampe B, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Smolenski UC. Lernziele im Querschnittsbereich Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren nach der 9. Revision der Approbationsordnung für Ärzte. Gemeinsame Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften und der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Rehabilitation. 2004;43(6):337-347. DOI: 10.1055/s-2004-828349
- 6.
- Mau W, Kawski S, Lay W, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Uhlmann A. Erfordernisse der Ausbildung zur Rehabilitation in der humanmedizinischen Lehre: Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW). Rehabilitation. 2010;49(2):114-119. DOI: 10.1055/s-0029-1246167