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Simulationsbasierte Impf- und Reiseberatung – Aktives Training für die tägliche Praxis
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Hintergrund: Medizinstudierende der LMU München absolvieren während ihres klinischen Studiums verschiedene uneinheitliche Unterrichtseinheiten zum Thema Impfprävention und Reisevorbereitungen. Bisherige Ansätze priorisierten die Vermittlung theoretischer Grundlagen, die praktische Anwendung wurde vernachlässigt. Simulationsumgebungen könnten, wie in anderen Kontexten, realitätsnahes Lernen praktischer und kommunikativer Fertigkeiten in einer sicheren Umgebung gewährleisten [1].
Methodik: Im Sommersemester 2011 wurde für Studierende des 3-6. Klinischen Semesters ein Wahlpflichtseminar eingeführt, das die strukturierte Vorbereitung auf den reisemedizinischen Beratungsalltag in der hausärztlichen Praxis fokussiert. Für die definierten Lerninhalte stehen Fallvignetten zur Verfügung, die in einer simulationsbasierten Lernumgebung umgesetzt werden. Die Impf- und Reiseberatung erfolgt mittels eines Arzt-Patienten-Gesprächs mit einem Kommilitonen. Anschließend erhalten die Teilnehmer strukturiertes Feedback aus allen Perspektiven (Peers, "Patient“, Dozierender). Zur Beurteilung des Kurses wird neben einer Kursevaluation ein Prä-Post-Wissenstest eingesetzt.
Ergebnisse: In zwei Semestern wurde die Veranstaltung von insgesamt 14 Studierenden als freiwillige Veranstaltung besucht. Die Evaluationsergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Studierenden mit dem Kursangebot. Zudem verzeichnete sich durch das neue Lernkonzept ein deutlicher Wissenszuwachs.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Evaluation sowie des Wissenstests sprechen für den Erfolg des Kurses und bestärken das simulationsbasierte Lernen auch in der Impf- und Reiseberatung. Eine Ausweitung des Kurses erfolgt im kommenden Semester. Eine Anwendung im Kontext von Fort- und Weiterbildung ist vorstellbar.