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Geschlechterspezifisches Wissen in der Medizin: Ein "Needs Assessment“
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Fragestellungen: Wie ist es um das geschlechterspezifische Wissen der Studierenden und Lehrenden der medizinischen Fakultäten in Duisburg-Essen und Münster bestellt? Welche Faktoren beeinflussen dieses Wissen?
Methode:
- Stichprobe: 2055 Teilnehmer der medizinischen Fakultäten Münster und Duisburg-Essen (Studierende: 1450; Wissenschaftliche MitarbeiterInnen: 605).
- Messinstrument: Online-Fragebogen mit Genderquiz - bestehend aus 19 Multiple-Choice-Fragen, die sich in medizinische und biologische Fragen aufgliederten.
- Mögliche, untersuchte Einflussvariablen: Studienabschnitt, Geschlecht und themenbezogene Einstellung.
- Auswertung: Statistische Analyse (Programm: SPSS 20) der Mittelwerte zwischen und innerhalb verschiedener Gruppen sowie Auswertung der Gruppeninterferenzen.
Ergebnisse: Im statistischen Mittel lagen alle Mittelwerte für richtige Antworten unter 55 %. Es gab keine nennenswerten Unterschiede zwischen beiden Fakultäten. Signifikante Unterschiede zeigten sich im Vergleich der Gruppen mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau: Wissenschaftliche MitarbeiterInnen machten – im Gegensatz zu Studierenden – weniger falsche, jedoch viel häufiger auch keine Angaben. Je höher der Studienabschnitt (Vorklinik < Klinik < PJ), desto höher war die Anzahl an richtigen, vor allem klinischen Fragen. Bessere Ergebnisse erzielten diejenigen – insbesondere im klinischen Bereich – die Kenntnisse über geschlechtsspezifische Einflüsse als sinnvoll bewerteten. Frauen schnitten durchschnittlich etwas besser im Genderquiz ab.
Schlussfolgerung: Dieses "Needs Assessment“ zeigt, dass Genderwissen an beiden Fakultäten gleichermaßen unzureichend vorhanden ist und daher großer Bedarf zur verstärkten Integration in die medizinische Lehre besteht.