Artikel
Stress und Coping bei vorklinischen Medizinstudenden
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
---|
Gliederung
Text
Das Medizinstudium wird als belastend angesehen. Für eine Quantifizierung des Stresses haben wir bei Medizinstudenten des 1. klinischen Semesters die Belastung durch das Studium mit dem Trierer Inventar für chronischen Stress (TICS) erhoben sowie Coping-Strategien erfragt. Die 57 Items des TICS werden in 10 Stressor-Skalen summiert. Medizinstudenten zeigten im Vergleich zur Eichstichprobe signifikant höhere Werte auf den Skalen Überlastung (16,0 vs. 12.0), Überforderung (7,01 vs. 4,75) und allgemeiner chronischer Stress (18,2 vs. 14,4). Andere Subskalen zeigten geringere bzw. keine Abweichungen von der Normstichprobe. Für Coping-Strategien existieren bisher keine Normwerte; die 11 Items ließen sich zu drei Faktoren zusammenfassen. In diesen drei Faktoren erreichten die Teilnehmer auf der Skala 1 (Zielstrebigkeit, Interesse) 33,9 von 42 Punkten, auf der Skala 2 (Motivation und Energie) 22,5 von 28 Punkten, im Item Selbstwertschätzung 5,5 von 7 Punkten. Alle drei Items deuten auf eine gut ausgeprägte Coping-Fähigkeit der Studenten hin. Die Daten zeigen, dass das vorklinische Studium die Studenten stark belastet und dass die Studenten (zumindestens zum Zeitpunkt des M1-Examens) sich überlastet und überfordert fühlen. Sie belegen ebenfalls, dass die im M1 erfolgreichen Studenten eine hohe Stress-Resilienz aufweisen. Weitergehende Untersuchungen sollen die Studenten am Studienbeginn sowie am Studienende einschließen.