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Chancen und Hindernisse für lehrbegeisterte Jungassistentinnen und Jungassistenten in der Chirurgie
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Hintergrund: Die medizinische Lehre in Deutschland verändert sich gegenwärtig: Klassische Curricula werden von praxisorientierten Reform- und Modellstudiengängen abgelöst. Nationale Initiativen, wie der NKLM [1] oder der LZK Chirurgie bilden das Rahmenwerk für eine professionalisierte medizinische Lehre. Gleichzeitig gewinnt die Lehr- und Ausbildungsforschung immer mehr an Bedeutung und wird durch neu gegründete Zentren für medizinische Lehre [http://www.charite.de/studium_lehre/prodekanat_fuer_studium_und_lehre/dieter_scheffner_fachzentrum/], [http://www.med.tum.de/tum-medical-medizindidaktisches-centrum-f%C3%BCr-ausbildungsforschung-und-lehre], [http://www.uni-marburg.de/fb20/maris/rpz_rundgang], [http://www.uni-wh.de/gesundheit/lehrstuhl-institut-didaktik-bildungsforschung-gesundheitsw/] gefördert. Aktuell wird u.a. ein Verbundprojekt zur praktischen klinischen Kompetenz am Beispiel der Chirurgie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt [http://www.qualitaetspakt-lehre.de/de/1526.php#medizin]. Motivierte Lehrende sind häufig Jungassistent/innen, die die Stärken und Mängel des Studiums kennen. Sie wollen die neuen Herausforderungen annehmen und an ihrem Standort eine professionalisierte Lehre umsetzen.
Fragestellung und Methode: Doch welche (Karriere-)Chancen und Hindernisse gibt es für lehrbegeisterte Jungassistentinnen und Jungassistenten in der Chirurgie? Die auf ihren Erfahrungen resultierenden Einschätzugen der Jungassistenten der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie werden wie folgt zusammengefasst.
Ergebnisse:
Chancen:
- Lernen durch Lehren
- Lehrforschung gewinnt an Bedeutung
- Publikationen mit Impact factor möglich
- Professionalisierung durch Zusatzqualifikationen möglich (Master of Medical Education)
- Chirurgische Lehre als großes Pflichtfach bietet breites Forschungsfeld
- Positive Auswirkung auf die Weiterbildung zu erwarten (Kontinuum, Professionalisierung)
- Nachwuchsförderung, Standortvorteil
Hindernisse:
- Akzeptanz von Forschung an Lehrthemen eher gering
- Karrierechancen durch klinische /experimentelle Forschung besser
- Anreizsysteme für gute Lehre selten (LOM etc.)
- Anerkennung von Lehrerbringung als Weiterbildungszeit (noch) nicht gewährleistet
- Didaktische Fortbildungen meist nicht vorgesehen
Sich ergebende Forderungen:
- Publikationen in Lehre-assozierten Forschungsfeldern sollten gleichwertig für die Habilitation anerkannt werden
- Karrierewege in der Lehre(-forschung) an akademischen Institutionen sollten unterstützt werden
- Weiterbildungsprogramme wie der Master of Medical Education oder ein„Master of Surgical Education“ sollten gefördert werden