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Progresstest von Studierenden für Studierende – Was haben wir erreicht, wo geht es hin?
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Progresstests bieten die Möglichkeit, den Wissenszuwachs des Studierenden zu messen. Das Testniveau entspricht dem Wissen eines Absolventen. Im Verlauf des Studiums kann der Test regelmäßig wiederholt werden, um zu ermitteln wie sich der aktuelle Wissensstand an den eines Absolventen annähert. Ferner erhalten die Studierenden eine detaillierte Rückmeldung über ihren eigenen Wissensstand im Vergleich zu ihren Kommilitonen aus demselben Studiensemester. Im Rahmen des Projekts MERLIN [http://www.merlin-bw.de] wurde mit Studierenden ein kompetenzorientierter Progresstest entwickelt.
Methoden: Die Besonderheit des Progresstests von Studierenden für Studierende liegt darin, dass die Fragen für die Prüfung von dafür qualifizierten Studierenden selbst erstellt und gereviewt werden. Zudem wurde der Progresstests von Beginn an als kompetenzorientiertes Prüfungsformat entwickelt, welches „Fächergruppen“ (basierend auf der Approbationsordnung für Ärzte ÄAppO [http://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html]) und „Kompetenzbereiche“ (basierend auf dem Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin, NKLM [http://www.nklm.de]) integriert.
Ergebnisse: Der kompetenzorientierte Progresstest wurde erstmals 2013 an acht medizinischen Fakultäten in Deutschland mit 469 Teilnehmern pilotiert [1]. Für diese Pilotstudie wurden von Studierenden aus sieben Fakultäten in Deutschland über 200 MC-Fragen unter Nutzung einer eigenständigen, nur für den Progresstest bereitgestellten Plattform des ItemManagementSystems (IMS) erstellt und gereviewt [2]. Im Jahr 2014 wurden von Studierenden zusätzlich zu weiteren MC-Fragen auch Fragen im Format des Situational-Judgement-Test [3] erstellt und gereviewt. Im Jahr 2014 nahmen 381 Studierende an acht Fakultäten in Deutschland und einer Fakultät in Österreich am kompetenzorientierten Progresstest teil. Die Reliabilität der studentischen MC-Fragen war in den Jahren 2013 und 2014 sowohl für den gesamten Progresstest, als auch für die einzelnen Fächergruppen, Kompetenzbereiche und Studienjahre ausreichend hoch. Die teilnehmenden Studierenden erhielten ein individualisiertes Feedback zu ihren Testergebnissen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Mit dem Progresstests von Studierenden für Studierende konnte ein reliables kompetenzorientiertes Prüfungsformat erstellt werden, bei dem Studierende nicht nur den Inhalt, sondern auch die zukünftige Weiterentwicklung mitgestalten.
Literatur
- 1.
- Wagener S, Gornostayeva M, Möltner A, Schultz JH, Brüstle P, Mohr D, Vander Beken A, Better J, Fries M, Gottschalk M, Günther J, Herrmann L, Kreisel C, Moczko T, Illg C, Jassowicz A, Müller A, Niesert M, Strübing F, Jünger J. Entwicklung eines formativen kompetenzbasierten Progresstests mit MC-Fragen von Studierenden - Ergebnisse einer multifakultären Pilotstudie. GMS Z Med Ausbild. In Review.
- 2.
- Better J, Fries M, Gottschalk M, Günther J, Illg C, Jassowicz A, Kreisel C, Kwakmann S, Maier P, Moliere F, Moczko T, Niesert M, Speck H, Strübing F, Zelienka I, Wagener S, Schultz JH, Jünger J. Entwicklung eines formativen kompetenzbasierten Progresstests durch Studierende. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS02_02. DOI: 10.3205/13gma299
- 3.
- Metcalfe D, Dev H. Situational Judgement Test. Oxford: Oxford University Press; 2014.