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Data Literacy in der Medizin – Welche Kompetenzen braucht ein Arzt? [Bericht über Forschungsergebnisse]
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Veröffentlicht: | 19. September 2018 |
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Problemstellung/Ziele: Die digitale Transformation des Gesundheitssystems verändert den Beruf des Arztes. „Data Literacy“ wird hierbei als eine der führenden Zukunftskompetenzen erachtet, findet jedoch derzeit weder in den implementierten Curricula des Medizinstudiums noch in den aktuell laufenden Reformprozessen (Masterplan Medizinstudium 2020 und Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog) Beachtung. Der Beitrag möchte zum einen die Aspekte beleuchten, die im Begriff der „Data Literacy“ im medizinischen Kontext gebündelt werden. Zum andern wird ein Lehrkonzept vorgestellt, das „Data Literacy“ im Zeichen der digitalen Transformation erstmals im Medizinstudium abbildet.
Methoden: Das Blended-Learning-Curriculum „Medizin im digitalen Zeitalter“ adressiert in fünf Modulen den diversen Transformationsprozess der Medizin von digitaler Kommunikation über Smart Devices und Medizinische Apps, Telemedizin, virtuelle/augmentierte und robotische Chirurgie bis hin zu individualisierter Medizin und Big Data. Diese Arbeit stellt Konzept und Erfahrungen der erstmaligen Implementierung des fünften Moduls dar, welches transdisziplinär und integrativ den Aspekt „Data Literacy“ adressiert.
Ergebnisse: Die Evaluation des Kurskonzepts erfolgte sowohl qualitativ als auch quantitativ und demonstriert einen Kompetenzgewinn in den Bereichen „Wissen“ und „Fertigkeiten sowie eine differenziertere „Haltung“ nach Kursabschluss.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die curriculare Integration von „Data Literacy“ ist eine transdisziplinäre und longitudinale Aufgabe. Bei der Entwicklung dieser Curricula sollten die hohe Geschwindigkeit des Veränderungsprozesses der digitalen Transformation beachtet und die curriculare Anpassung im Sinne eines „Agility by Design“ bereits bei der Konzeption adressiert werden.