Artikel
Wie viele Gesprächssimulationen führen Medizinstudierende bis zum Ende des 4. Studienjahrs? [Bericht über Entwicklungsprozess]
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. September 2018 |
---|
Gliederung
Text
Problemstellung: Gute kommunikative Fähigkeiten sind eine Voraussetzung für erfolgreiche Diagnosestellung und hohe Patientenzufriedenheit. Entsprechend der Empfehlungen des Mustercurriculums Kommunikation, welches ein Kern-Curriculum „Ärztliche Kommunikation“ im Umfang von 300 UE vorsieht, absolvieren Medizinstudierende in Düsseldorf longitudinal Lehrveranstaltungen, in denen AP-Kommunikation trainiert wird (CoMeD-Kurse), sowie zwei OSCE, in denen kommunikative Kompetenzen geprüft werden. Einer dieser OSCE ist eine summative Prüfung, in der ausschließlich kommunikative Kompetenzen geprüft werden. Zentrales Element des kommunikativen Kompetenzerwerbs im universitären Kontext ist die standardisierte Gesprächssimulation mit Schauspielpatienten mit strukturiertem Feedback. Die Anzahl der standardisierten Rollenspiele, an denen ein Studierender teilnimmt, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich.
Projektbeschreibung: Es wurden im SoSe16, SoSe17 und WS17/18 am Ende des 4. Studienjahres Studierende der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität (N=572) mit einem selbstentwickelten Fragebogen zur Gesprächshäufigkeit und Teilnahme an den Kommunikationskursen befragt.
Ergebnisse: Die meisten Studierenden führen im Durchschnitt ein Gespräch selbst durch. 97 (17.96%) Studierende gaben jedoch an, bisher an keinem simulierten Gespräch selbstständig teilgenommen zu haben.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Problematisch ist, dass offenbar trotz eines longitudinalen Kommunikationscurriculums ein Fünftel der Studierenden bisher nicht aktiv ein standardisiertes Rollenspiel durchgeführt hat. Hier sollte die Überprüfung der individuellen Anzahl von Gesprächen (beispielsweise als MiniCEX) erwogen werden.
Literatur
- 1.
- Sator M, Jünger J. Von der Insellösung zum Longitudinalen Kommunikationscurriculum - Entwicklung und Implementierung am Beispiel der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Psychother Psychosom Med Psychol. 2015;65(5):191-198. DOI: 10.1055/s-0034-1398613
- 2.
- Jünger J, Mutschler A, Kröll K, Weiss C, Fellmer-Drügg E, Köllner V, Ringel N. Ärztliche Gesprächsführung in der medizinischen Aus- und Weiterbildung. Das Nationale longitudinale Mustercurriculum Kommunikation. Med Welt. 2015;4:189-192.
- 3.
- Kiessling C, Dieterich A, Fabry G, Hölzer H, Langewitz W, Mühlinghaus I, Pruskil S, Scheffer S, Schubert S. Basler Consensus Statement "Kommunikative und soziale Kompetenzen im Medizinstudium": Ein Positionspapier des GMA-Ausschusses Kommunikative und soziale Kompetenzen. GMS Z Med Ausbild. 2008;25(3):Doc83. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/en/journals/zma/2008-25/zma000567.shtml