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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Cross-kulturelle Adaptation der deutschen Version der Erweiterten Professionellen Identitätsskala (EPIS-G)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marietta Handgraaf - Hochschule für Gesundheit, Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Bochum, Deutschland
  • Jan-Jaap Reinders - Hanze Hochschule, Niederlande; Universität Groningen, Faculty of Medical Sciences, Groningen, Niederlande
  • Christina Groll - Hochschule für Gesundheit, Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Bochum, Deutschland
  • André Posenau - Hochschule für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-07-05

doi: 10.3205/23gma040, urn:nbn:de:0183-23gma0400

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Handgraaf et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung wird durch die Bildung einer gemeinsamen interprofessionellen Identität gestärkt und führt zu effektiver Teamarbeit [1]. Die Effektivität einer berufsübergreifenden Zusammenarbeit hängt demnach in großem Maße davon ab, ob und wie es Professionsangehörigen gelingt, eine interprofessionelle Identität herauszubilden. Zur Messung dieser Identitätsentwicklung, welche die drei Identitätsmerkmale (interprofessionelle Zugehörigkeit, interprofessionelles Commitment (Engagement) und interprofessionelle Überzeugungen) aufgreift, wurde die Extended Professional Identity Scale (EPIS) in den Niederlanden entwickelt und validiert [2]. Es scheint ein robustes Instrument zur Messung der interprofessionellen Identität zu sein.

Ziel der Studie ist es, eine cross-kulturelle Adaptation von EPIS-G durchzuführen und seine Konstruktvalidität zu bestätigen.

Methoden: Die Übersetzung erfolgte in Anlehnung an die „Guidelines for translation and intercultural adaptation for self-reported measures“ [3]. Eine Augenschein- und Konstruktvalidität wurde durch den Übersetzungsprozess bestätigt. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA) wurde mit 199 Antworten von Studierenden aus der Medizin, Physiotherapie, Pflege, Egotherapie und Logopädie durchgeführt.

Ergebnisse: Bei der Übersetzung wurden die Wörter und Formulierungen des Original-EPIS so weit wie möglich beibehalten. Anpassungen wurden nur dann vorgenommen, wenn der zuständige Übersetzer dies für notwendig hielt. Alle Abweichungen wurden im Team unter Berücksichtigung der Umgangssprache und im Kontext der speziellen Sprache der Gesundheitsberufe diskutiert, bis ein Konsens gefunden wurde. Die vorliegenden Zwischenergebnisse deuten darauf hin, dass die Gesichts- und Inhaltsvalidität durch den Übersetzungsprozess bestätigt wurden. Cronbachs Alpha für die interne Konsistenz der Gesamtskala des 12-teiligen EPIS betrug 0,89.

Diskussion: EPIS-G scheint geeignet zu sein, die interprofessionelle Identitätsentwicklung für eine deutschsprachige Population von Gesundheitsberufen zu erfassen. Die interprofessionelle Identität kann sich zwischen Professionen unterscheiden.

Take Home Messages: Im Bereich der Ausbildung kann EPIS-G zur Förderung einer interprofessionellen Identität eingesetzt werden. Im klinischen Kontext kann der Einsatz des EPIS-G mögliche Unterstützungsbedarfe bei der Ausbildung einer interprofessionellen Identität aufzeigen, die ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche interprofessionelle Gesundheitsversorgung sind.


Literatur

1.
Mitchell RJ, Parker V, Giles M. When do interprofessional teams succeed? Investigating the moderating roles of team and professional identity in interprofessional effectiveness. Human Relation. 2011;64(10):1321-1343. DOI: 10.1177/0018726711416872 Externer Link
2.
Reinders JJ, Lycklama AN, Van Der Schans CP, Krijnen WP. The development and psychometric evaluation of an interprofessional identity measure: Extended Professional Identity Scale (EPIS). J Interprof Care. 2020;1-13. DOI: 10.1080/13561820.2020.1713064 Externer Link
3.
Beaton DE, Bombardier C, Guillemin F, Ferraz MB. Guidelines for the process of cross-cultural adaptation of self-report measures. Spine (Phila Pa 1976). 2000;25(24):3186-3191. DOI: 10.1097/00007632-200012150-00014 Externer Link