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eHealth-Standardisierung – eine komplexe Herausforderung
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: Zur Erhöhung von Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung wandeln sich die Gesundheitssysteme von traditionell organisationszentrierten Strukturen hin zu prozessgesteuerten bzw. weiter zu personalisierten. Diese Entwicklung ist mit mehreren Paradigmenwechseln verbunden.
Methoden: Informationssysteme zur Unterstützung der genannten Paradigmenwechsel sind charakterisiert durch Offenheit, Skalierbarkeit, Portabilität, Flexibilität, semantische Interoperabilität, Geschäftsprozess- und Dienstorientierung, Nutzerfreundlichkeit, Rechtskonformität, Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit, etc. Die Hinwendung zu persönlicher, individualisierter Versorgung einschließlich Monitoring und häuslicher Versorgung (Home Care, Home Health) in Diagnostik und Therapie erweitert die Zahl der Disziplinen, die im Kontext von eHealth in voll integrierter Weise implementiert werden müssen. Hier sind neben der Telematik und Telemedizin die Biomedizintechnik und Bioinformatik/Genomik zu nennen. Die Integration betrifft die erforderlichen Spezifikationen aber auch Interfaces zur Einbindung unabhängig definierter oder vorhandener Lösungen. Die angestrebten Informationssysteme bestehen folglich aus Komponenten aus den genannten Domänen [Ref. 1].
Ergebnisse: Um semantische Interoperabilität garantieren zu können, müssen Spezifikationen entwickelt werden, die die erforderliche Anforderungsanalyse, Systemdesign, Implementierung und Wartung im Sinne eines einheitlichen Entwicklungsprozesses spezifizieren und standardisieren. Dabei sind die RUP Workflows Geschäftsmodellierung, Anforderungsanalyse, Systemdesign, Implementierung, Test und Nutzung (Deployment) in ihren iterativen Phasen zu installieren. Auf der Grundlage des Generic Component Models ist dieser Entwicklungsprozess für alle genannten Domänen zu durchlaufen, wobei zusätzlich noch unterstützende Domänen wie die rechtliche, administrative, technologische, etc. zu beachten ist. In jeder Domäne sind wenigstens die folgenden Standardsklassen bereitzustellen: Architekturstandards, Modellierungsstandards, Kommunikationsstandards, Infrastrukturstandards, Datenschutz-, Datensicherheits-, Sicherheits- und Qualitätsstandards, aber auch die für semantische Interoperabilität ebenso wichtigen Terminologie- und Ontologiestandards unverzichtbar. Die genannten Standardsklassifikationen schlagen sich in den neuen Strukturen der internationalen Standardisierungsorganisationen nieder [Ref. 2]. Die Standardskonformität von Produkten muss über die Definition von Details (Profilen) spezifiziert, getestet und zertifiziert werden
Diskussion: Der Beitrag beschreibt die Anforderungen an semantisch-interoperable, multimediale und multimodale Informationssysteme, deren Entwicklungsprozess und Architekturen. eHealth-Standards werden aus Insidersicht im Detail besprochen.
Literatur
- 1.
- Blobel BGME, Pharow P, Norgall T (2007). How to enhance integrated care towards the Personal Health Paradigm. Proceedings of MEDINFO 2007. Brisbane (im Druck).
- 2.
- Engel K, Blobel B, Pharow P (2006). Standards for Enabling Health Informatics Interoperability. In: Hasman A, Haux R, van der Lei J, De Clercq E, Roger-France F (Edrs.). Ubiquity: Technology for Better Health in Aging Societies, pp. 145-150. Series Studies in Health Technology and Informatics, Vol. 124. IOS Press, Amsterdam.