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Behandeln alle Ärzte gleich? Der Einfluss von Arztgeschlecht und Berufserfahrung auf Diagnose und Therapie bei koronarer Herzerkrankung (KHK) in Deutschland, Großbritannien und den USA
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund: Vereinzelte empirische Studien aus dem angloamerikanischen Raum weisen darauf hin, dass ärztliche Entscheidungen bei einer KHK durch nicht-medizinische Einflussfaktoren, wie z.B. Merkmale des Arztes mitbestimmt werden.
Ziel: In einem internationalen Projekt werden diese Einflüsse bei älteren Patienten in Deutschland, Großbritannien und den USA erstmalig vergleichend untersucht. Im vorliegenden Beitrag steht die Frage im Vordergrund, inwieweit ärztliche Entscheidungen nach Erfahrung und Geschlecht der behandelnden Ärzte variieren.
Methoden: Es kommt ein faktorielles Experimentaldesign zur Anwendung, bei dem Schauspieler anhand eines einheitlichen Skriptes in Videofilmen die Rolle von Patienten spielen, die typische Symptome einer KHK äußern. Die Videofilme werden insgesamt 384 niedergelassenen Ärzten in den drei Ländern vorgespielt. Die Stichprobe wird dabei sowohl nach dem Arztgeschlecht als auch nach der Berufserfahrung (in Jahren) geschichtet. Anschließend werden die Ärzte zu unterschiedlichen Aspekten der Diagnose und Therapie befragt.
Ergebnisse: Es zeigen sich in allen drei Ländern nur geringe Differenzen bei der Diagnose und Therapie einer KHK in Abhängigkeit vom Geschlecht und von der Berufserfahrung der Ärzte. Allerdings sind nicht signifikante Trends im Hinblick auf das Arztgeschlecht zu beobachten. Ärztinnen stellen tendenziell mehr Nachfragen und geben häufiger Empfehlungen zur Änderung des Lebensstils.
Schlussfolgerungen/ Diskussion: Die Ergebnisse legen nahe, dass ärztliche Entscheidungsprozesse bei der Behandlung einer KHK weitgehend unabhängig von der Erfahrung und vom Geschlecht der Ärzte getroffen werden.