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Gesundheitliche Lebensqualität und subjektiver Unterstützungsbedarf von Männern und Frauen drei Jahre nach erstem Herzinfarkt. Ergebnisse einer prospektiven Follow-up-Studie
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der langfristigen Rehabilitation nach Herzinfarkt wurden in Deutschland bisher kaum untersucht.
Methoden: Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine prospektive Kohortenstudie, in der 309 Männer und 201 Frauen (Alter bis 75 Jahre) mit erstem Herzinfarkt oder erstem akuten koronaren Ereignis zu Beginn und am Ende der stationären Anschlussheilbehandlung (AHB) sowie 18 Monate und 3 Jahre nach Entlassung aus der AHB standardisiert untersucht und befragt wurden.
Ergebnisse: An der standardisieren Befragung drei Jahre nach Entlassung aus der AHB nahmen wiederum 90% (von 510 Personen) der Ausgangsstichprobe teil. Die Herzinfarkt-Rezidivrate lag im Follow-up bei jüngeren Frauen (unter 65) mit 6% tendenziell höher als bei gleichaltrigen Männern (3,6%). Bei der altersadjustierten gesundheitlichen Lebensqualität war festzustellen, dass sich die bereits während der stationären AHB signifikant schlechtere physische und psychische Befindlichkeit von Frauen auch im Langzeitverlauf fortsetzte und sich die Unterschiede zu den Männern teilweise vergrößerten. Letzteres gilt sowohl für den allgemeinen Gesundheitszustand als auch für die Summe körperlicher Beschwerden (von Zerssen-Beschwerdenliste), die psychische Funktionsfähigkeit (SF12) und die Häufigkeit depressiver Symptome (HADS-Skala). Dem entsprechend hatten Frauen auch ein signifikant schlechteres subjektives Leistungsvermögen sowie mehr funktionelle Probleme bei Alltagsaktivitäten wie längeren Spaziergängen, Verkehrsmittelbenutzung oder längeren Reisen (ebenfalls altersadjustiert). Den stärkeren funktionellen Einschränkungen entspricht auch der höhere subjektive Bedarf an praktischer Unterstützung. Am häufigsten äußerten Frauen Unterstützungsbedarf bei Haus- und Gartenarbeiten. (53% der Frauen, 19% der Männer, p< 0,001) und beim Umgang mit Behörden (27% der Frauen, 13% der Männer, p=0,001). Am seltensten wurde von Frauen und Männern Unterstützungsbedarf bei körperlicher Pflege genannt (Frauen: 7%, Männer: 3%, p=0,04).
Diskussion: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen in allen Phasen der Rehabilitation nach erstem Herzinfarkt eine geringere gesundheitliche Lebensqualität und einen höheren Unterstützungsbedarf von Frauen verglichen mit Männern. Diese müssten in der Sekundärprävention stärker berücksichtigt werden als bisher.