Artikel
Klinische Kontaktallergie-Surveillance in Europa – Ergebnisse des ESSCA-Netzwerkes
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Das „European Surveillance System on Contact Allergies” (ESSCA (http://www.essca-dc.org) QLK4-CT-2001-00343 / 2002-02812) begann 2002 mit der Datenregistrierung und -auswertung. Ziel ist die Beobachtung der Kontaktallergie-Häufigkeit in der europäischen klinischen Bevölkerung von Patienten, die zur Diagnostik epikutan getestet werden. Die international stärkere Variabilität von allergie-induzierenden Expositionen und, dem folgend, von Kontaktallergie-Prävalenzen, soll erwartungsgemäß erleichtern, erstere zu identifizieren. Dabei werden u. a. Präventions-Maßnahmen der einzelnen Länder evaluiert.
Material und Methoden: Die Anzahl der beteiligten ESSCA-Kliniken stieg 2004 auf 31, die Zahl der beteiligten europäischen Länder auf 11. Die Kliniken erfassten die Anamnese sowie die Epikutantest-Ergebnisse mit dem für ESSCA entwickelten mehrsprachigen Winalldat/ESSCA Computerprogramm [Ref. 1] oder anderer, von Inhalt und Struktur her kompatibler Software. Einmal pro Jahr werden die anonymisierten Daten am ESSCA-Datenzentrum zusammengefasst und ausgewertet.
Ergebnisse: Im Jahr 2004 wurden insgesamt 11.643 Patienten mit den Standardreihe-Allergenen getestet. Davon haben 44% der Patienten positiv (+ - +++) auf eine oder mehrere Substanzen der europäischen Standardreihe reagiert. Weiterhin wurden positive Reaktionen am häufigsten bei Metallsalzen (Nickel: 20,7%, Kobalt: 6,9%, Chrom: 4,4%) und Duftstoffen (Duftstoff-Mix: 7,2%) beobachtet, mit z. T. großen Unterschieden zwischen Zentren bzw. Ländern. Beispielsweise betrug die alters- und geschlechtsstandardisierte Häufigkeit von Nickelallergien in Kopenhagen 9,7% (95% KI: 7,5-11,9%), während sie in einigen italienischen Zentren über 30% lag, z.B. 32,2% in Bozen (95% KI: 26,2-38,1%). Zum Vergleich: In Deutschland wurde 2001-2004 durch den IVDK (www.ivdk.org) eine Quote von 16,9% (95% KI: 16,4-17,3%) ermittelt [Ref. 2].
Diskussion: Mitglieder des ESSCA-Netzwerkes sind gleichzeitig Mitglieder der „European Society of Contact Dermatitis“. Dieses stellt einen adäquaten Ausgangspunkt der Standardisierung dar, die - durch Vergleich der Daten zwischen Zentren - weiter zu verbessern ist. Auf dieser sich entwickelnden Basis liefert ESSCA erstmalig aktuelle Daten zur Sensibilisierungs-Häufigkeit der einzelnen Mitglieder und Länder, die beispielsweise einen Erfolg der sehr frühen dänischen Initiative zur Begrenzung der Nickelexposition zeigen.
Literatur
- 1.
- Uter W, Arnold R, Wilkinson J, Shaw S, Perrenoud D, Rili C, Vigan M, Ayala F, Krêcisz B, Hegewald J, Schnuch A. A multilingual European patch test software concept: WinAlldat/ESSCA. Contact Dermatitis. 2003;49:270-1.
- 2.
- Worm M, Brasch J, Geier J, Uter W, Schnuch A. Epikutantestung mit der DKG-Standardreihe 2001–2004: Ergebnisse des IVDK. Hautarzt. 2005;56:1114-24.