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Fit für Fünf
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund: Die Zahl der Berufsschüler, die unter gewichtsabhängigen orthopädischen und internistischen Krankheitsbildern leiden, ist besorgniserregend. Auch der Anteil rauchender Schüler ist mit 53% in der Berufsschule deutlich höher als in Gymnasien wo im selben Alter 37% regelmäßig zur Zigarette greifen (vgl. u.a. Studien des RKI)
Die Zielgruppe: Berufsschüler werden meist in großen Berufsschulzentren (Kompetenzzentren) gemäß dem dualen Ausbildungssystems (Ausbildungsstelle + Berufsschule) blockweise bzw. tageweise zentral unterrichtet. Demnach ist Ansprache und Einbindung der Jugendlichen in ein Kursprogramm eine große Herausforderung.
Das Projekt: FIT FÜR FÜNF ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Sporthochschule Köln (Abteilung für Gesundheitsforschung am Psychologischen Institut) und des Gesundheitsamts Würzburg. Durch ein spezielles Motivationsprinzip sollen adipositas-gefährdete Berufschüler im Alter von 15 bis 22 Jahren dazu angeregt werden, an einem Bewegungs- und Ernährungsprogramm teilzunehmen.
Vorgehen: Einer Kommunikationsphase (Information, Gruppenbildung) folgt die Interventionsphase. Fünf Berufschüler bilden stellvertretend für ihre Klasse eine Gruppe. In einem dreimonatigem Angebot lernen die Teilnehmer i.d.R. einmal pro u.a. fitnessorientierte Techniken. Darüber hinaus finden drei Unterrichtseinheiten zu Ernährungsthemen statt. Während der Interventionsphase dürfen die Jugendlichen kostenlos und außerhalb der Gruppeneinheiten im Gesundheitszentrum trainieren. Vor und nach der Intervention erfolgen biomedizinische Messungen sowie Messungen zu verschiedenen psychologischen und sozialen Parametern. In der dritten Projektphase, der Nachhaltigkeitsphase, haben die Jugendlichen die Möglichkeit zu einem verringerten Beitragssatz die Mitgliedschaft in der Trainingseinrichtung zu erwerben. Die eigene Aufwendung (Mitgliedsbeitrag) stellt eine Nachhaltigkeit der für die Änderung des Verhaltens bedeutsamen Selbstverpflichtung dar. Als Maße der Nachhaltigkeit dienen die Quoten der Anmeldungen aus den teilnehmenden Gruppen und eine Follow- Up- Befragung, in der die Bewegungs- und Sportaktivitäten nach weiteren drei Monaten erfasst werden.