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Die Verwendung der HL7 Clinical Document Architecture (CDA) Version 2 zur Repräsentation von Sensordaten im Home-Care-Bereich
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung/ Hintergrund: In den letzten Jahren wurden viele telemedizinische sensorbasierte Lösungen entwickelt und zum Teil in der Praxis implementiert. Trotz der zunehmenden Reife der zugrundeliegenden Technologien und Auswertungsmethoden sowie erster Studien, die z.B. auf eine Verkürzung der klinischen Verweildauer bei telemedizinischer Betreuung hinweisen [Ref. 1], hat sich Telemonitoring im Heimbereich bisher nicht in der Breite durchgesetzt. Neben den technologischen Hürden und der z.T. mangelnden Benutzerfreundlichkeit der eingesetzten Systeme wird vor allem auch die mangelnde Verwendung von Standards angesehen [Ref. 2], was dazu führt, dass die im Heimbereich erhobenen Sensordaten im weiteren Versorgungsprozess nicht oder nur mit viel Aufwand weiterverwendet werden können.
Das Ziel des Beitrages ist es, über Erfahrungen bei der Verwendung der HL7 Clinical Document Architecture (CDA) zur Repräsentation von Sensordaten zu berichten.
Material und Methoden: Im Rahmen des Home-Care-Projektes LASS (Leben angstfrei, selbst bestimmt und selbst gestaltet) wurden unter Verwendung eines Multisensorgerätes bei fünf Probanden Langzeitdaten aufgezeichnet [Ref. 3]. Diese Daten werden automatisch in HL7 CDA-Dokumente umgewandelt. Um den Anforderungen einer Level-3 Markup-Granularität („coded content“) zu entsprechen, wurde ein eigenes Code-System für die Sensordaten definiert.
Ergebnisse: Die aufgezeichneten Sensordaten lassen sich in einem HL7 CDA Level-3 Dokument darstellen. Ein automatischer Konverter für CSV (comma separated values) in CDA wurde entwickelt. Die CDA-Dokumente werden in einer persönlichen Gesundheitsakte gespeichert [Ref. 4].
Diskussion/ Schlussfolgerungen: Die Verwendung eines gängigen Dokumentenformates aus dem Bereich der Gesundheitsinformationssysteme, HL7 CDA, ermöglicht eine Weiterverwertung der im Heimbereich erhobenen Sensordaten auch innerhalb weiterer, institutioneller (z.B. klinischer oder Arztpraxis-) Informationssysteme. Zudem sind die erzeugten Dokumente aufgrund ihrer höchsten Stufe der CDA-Markup-Granularität semantisch zugänglich und somit maschinenverwertbar. Ein wesentlicher Nachteil ist der erhebliche Overhead und Speicherbedarf eines XML-Dokumentes, der die Praxistauglichkeit ohne Verwendung einer Kompression einschränkt.
Durch eine konsequente Verwendung von Dokumentenstandards auch im Home-Care-Bereich ist eine Weiterverwertung der erhobenen Sensordaten auch außerhalb einzelner Projekte bzw. prototypischer Implementierungen möglich.
Literatur
- 1.
- Cleland JG, Louis AA, Rigby AS, Janssens U, Balk AH. Noninvasive home telemonitoring for patients with heart failure at high risk of recurrent admission and death: the Trans-European Network-Home-Care Management System (TEN-HMS) study. J Am Coll Cardiol. 2005;45(10):1654-64.
- 2.
- Koch S. Meeting the Challenges - the Role of Medical Informatics in an Ageing Society. Stud Health Technol Inform. 2006;124:25-31.
- 3.
- Marschollek M, Ludwig W, Schapiewski I, Schriever E, Schubert R, Dybowski H, et al. Multimodal home monitoring of elderly people – first results from the LASS study. In: IEEE First International Workshop on Smart Homes for Tele-Health (SmarTel07); 2007; Niagara Falls, Canada (May 21-23): IEEE; 2007.
- 4.
- Marschollek M, Wolf K, Bott OJ, Geisler M, Plischke M, Ludwig W, et al. Sustainable Ubiquitous Home Health Care – Architectural Considerations And First Practical Experiences. To appear in: medinfo 2007.