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Erste Ergebnisse eines EQUAL-geförderten Monitoring-Verfahrens zur Qualitätssicherung von beruflichen Integrations-Maßnahmen
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: Planung und Durchführung von qualifizierenden Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) richten sich i.d.R. nach Assessment-Ergebnissen, die mehrere Monate vor Maßnahme-Beginn erhoben wurden. Die LTA werden üblicherweise lediglich retrospektiv evaluiert. Veränderungen während des Maßnahme-Verlaufs, insbesondere Wechselwirkungen zwischen Maßnahme und gesundheitlicher Entwicklung, werden kaum systematisch erfasst. Im Projekt „Interaktion von Behinderungen, Kompetenzen und LTA“ werden berufliche Integrationsmaßnahmen durch ein systematisches Monitoring-Verfahren begleitet. Dabei wird die Anwendbarkeit des Verfahrens unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen erprobt. Ziel ist, die individuelle Betreuung zu verbessern, indem ungünstige Verläufe frühzeitig erkannt und Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. Zudem sollen generelle Aspekte und Verbesserungsvorschläge zur Qualitätssicherung beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen herausgearbeitet werden.
Hier werden Durchführung und erste Ergebnisse des Projekts vorgestellt, das in Sachsen-Anhalt mit europäischer Förderung (EQUAL) in der Entwicklungspartnerschaft (EP) BIBER (Berufliche Integration von Menschen mit BEhindeRungen in Sachsen-Anhalt) durchgeführt wird.
Methoden: Begleitet werden Projekte von vier Integrationsmaßnahmen bei verschiedenen Bildungsträgern der Region Sachsen-Anhalt, die bis zu zwölf Monate dauern. Bisher nehmen 56 Rehabilitanden teil, die insgesamt 4-6mal zu Beginn, während und 3 Monate nach der Maßnahme anhand standardisierter Instrumente (u.a. SF-36, CES D) befragt werden. Zusätzlich werden rehabilitandenbezogene Angaben zuständiger Betreuer von Bildungsträgern und Betrieben erfasst (u.a. ProMo). Die Ergebnisse werden zeitnah ausgewertet und rückgemeldet. Bei allen Maßnahmen ist die theoretische Schulungsphase abgeschlossen. Zwei Maßnahmen sind bereits vollständig beendet, so dass erste Analysen hier vorgestellt werden.
Ergebnisse/Diskussion: Bei der ersten abgeschlossenen Maßnahme zeigte sich im SF-36 zu allen Zeitpunkten im Vergleich zum Maßnahmebeginn eine Verbesserung in den Rollenfunktionsskalen. Die Depressivität verbesserte sich während der Schulungsphase, nahm jedoch während der Praktikumsphase wieder zu. Positiv beurteilt wurden neben der berufsorientierten Betreuungsleistung bewegungsorientierte Angebote. Gravierende Belastungen der Gesundheit durch die Maßnahme, die eine Anpassung erfordert hätten, fanden sich nicht. Aus Sicht des Bildungsträgers wurde die systematische Begleitung durch das Monitoring-Verfahren als sinnvolles Instrument zur Qualitätssicherung bestätigt. Vollständige Daten für alle Maßnahmen liegen ab Juni 2007 vor.