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EUREGIO-Projekt MRSA-net Twente/Münsterland. Regionale Netzwerbildung zur Bekämpfung von MRSA
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: In Deutschland wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der Prävalenz von Methicillin-resistenten Staphylokokken (MRSA) an allen S. aureus Isolaten von 2% auf ca. 25% beobachtet, während in den Niederlanden durch konsequente „search & destroy“-Politik der Anteil konstant auf unter 1% gehalten wird. In beiden Ländern werden vermehrt sogenannte „community acquired“(CA-) MRSA beschrieben, die eine Gefahr auch für die gesunde Bevölkerung darstellen.
Material und Methoden: Das EUREGIO-Projekt MRSA-net Twente / Münsterland hat sich zur Aufgabe gemacht, ein deutsch-niederländisches Netzwerk als Basis für einen Qualitätsverbund aufzubauen, in das die an der Gesundheitsversorgung Beteiligten auf beiden Seiten der Grenze eingebunden werden, und eine koordinierte Strategie zur MRSA-Bekämpfung und -Prävention umzusetzen. Das Projekt wird finanziell durch die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG-IIIA und das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Das epidemiologische Rückgrat von MRSA-net bildet eine am Institut für Hygiene der Universität Münster entwickelte genetische MRSA-Typisierungsstrategie, die eine regionale und grenzüberschreitende Vergleichbarkeit der Laborergebnisse möglich macht. Im November 2006 wurden von den beteiligten Krankenhäusern alle Patienten bei Aufnahme auf MRSA gescreent (n=37.500). Von den Gesundheitsämtern wurden Screeninguntersuchungen in der Normalbevölkerung durchgeführt.
Von der Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Twente werden MRSA-Hygienepläne auf ihre Akzeptanz und Umsetzbarkeit überprüft mit dem Ziel, anwenderfreundliche, zielgruppenorientierte MRSA-Protokolle für die EUREGIO zu entwickeln.
Den am Projekt beteiligten Gesundheitsämtern kommt eine zentrale Rolle bei der Koordinierung der Netzwerkpartner in den Kommunen zu.
Ergebnisse: Die im Netzwerk erarbeiteten Materialien werden vorgestellt. Die Ergebnisse der Screening Untersuchungen werden dargestellt und im Hinblick auf die Verteilung von Risikofaktoren analysiert.
Diskussion: Das EUREGIO-Projekt MRSA-net trägt durch grenzübergreifende Kooperation und den Austausch von Wissen und Technologie dazu bei, die Ausbreitung von MRSA in der EUREGIO einzudämmen und damit Hindernisse für den freien grenzüberschreitenden Austausch von Patienten und Personal zu beseitigen.
Literatur
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- Tiemersma EW, et al. Methicillin-resistant Staphylococcus aureus in Europe 1999-2002: Emerging Infectious Diseases. Vol. 10, No 9, September 2004. http://www.cdc.gov/eid.
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- Zetola N, Francis JS, Nuermberger EL, Bisha WR. i Community-acquired meticillin-resistant Staphylococcus aureus: an emerging threat. Lancet Infect Dis. 2005; 5:275-86.