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Lebenszeitprävalenz von somatischen chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen – Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung/Hintergrund: Das Spektrum der relevanten körperlichen (somatischen) Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter hat sich im vergangenen Jahrhundert erheblich gewandelt und scheint auch aktuell noch weitere Veränderungen zu erfahren. Die Datenlage zur körperlichen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat bislang aufgrund fehlender bundesweit repräsentativer Erhebungen nur vereinzelt Aussagen zur Prävalenz körperlicher Erkrankungen im Kindesalter erlaubt. Eines der Ziele der KiGGS Studie war es, Daten zu einem breiten Spektrum von akuten und chronischen Erkrankungen im Kindesalter zu erheben.
Material und Methoden: Im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) wurden von 2003 bis 2006 an einer bevölkerungsbezogenen Stichprobe von 17.641 0- bis 17-Jährigen Daten zu chronischen Erkrankungen erhoben. Fragen zu körperlicher Gesundheit und Krankheiten wurden in KiGGS im strukturierten computergestützten ärztlichen Interview (Computer-Assisted Personal Interview; CAPI) erhoben. Die Konfidenzintervalle und die p-Werte wurden mit dem SPSS-14-Verfahren für komplexe Stichproben bestimmt. Gruppenunterschiede mit 95%-Konfidentintervallen, die sich nicht überschneiden, wurden als statistisch signifikant bewertet.
Ergebnisse: Verschiedene chronische somatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter weisen unterschiedliche Lebenszeitprävalenzen auf. Am häufigsten sind Kinder und Jugendliche von obstruktiver Bronchitis (13,3 %), Neurodermitis (13,2 %) sowie Heuschnupfen (10,7 %) betroffen. Eine vom Arzt diagnostizierte Wirbelsäulenverkrümmung/Skoliose bzw. Asthma kommen jeweils bei 5,2 % bzw. 4,7 % der 0- bis 17-Jährigen vor. Die Lebenszeitprävalenzen der übrigen Krankheiten schwanken zwischen 0,14 % bei Diabetes Mellitus und 3,6 % bei Krampfanfällen / epileptischen Anfällen. Die Lebenszeitprävalenzen einzelner chronischer Erkrankungen nehmen im Altersverlauf unterschiedlich stark zu. Geschlechterunterschiede in der Lebenszeitprävalenz sind nur bei einigen chronischen somatischen Erkrankungen zu beobachten.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse liefern erstmals bundesweit repräsentative Aussagen zur Prävalenz von chronischen Erkrankungen für das Kindes- und Jugendalter auf der Grundlage einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe.