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Epidemiologische Studiendaten als Grundlage zur Ableitung von Nationalen Expositionsfaktoren – a call for data
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Text
Einleitung: Im Rahmen des Xprob-Projektes [Ref. 1], [Ref. 2] wurden vom AUH [Ref. 3] publizierte Referenzwerte für Expositionsabschätzungen evaluiert, Datenlücken geschlossen und Aktualisierungen basierend auf epidemiologischen Studiendaten, insbesondere durch Nationale Surveydaten, vorgenommen, soweit die Datenlage dies erlaubte. Verbleibende, durch geeignete epidemiologische Daten zu füllende Lücken im aktuellen Kenntnisstand wurden dokumentiert.
Material und Methoden: Datenbestände der Umwelt- und Gesundheitssurveys sowie Daten aus epidemiologischen Studien wurden mit einer angepassten Auswertungsmethodik so ausgewertet, dass bei angemessener Alters- und Geschlechtsstratifizierung geeignete Verteilungstypen und –parameter (ML-Schätzungen) abgeleitet werden, die Anpassungsgüte dokumentiert wird und die Ergebnisse in standardisierter Form in die Datenbank RefXP (SAS-Skript-basiert) aufgenommen werden. Die Datengrundlage (Methodik, Stichprobe, Messung/Berechnung, Autorenschaft etc.) wird dokumentiert. Die Datensammlung gewährleistet ein hohes Maß an Transparenz (Ableitungsmethoden und Datenqualität).
Ergebnisse: Die neuen Referenzwerte werden vom Umweltbundesamt als Datenbank RefXP publiziert und stehen Mitte 2007 für Expositions- und Risikoabschätzungen ebenso wie für Modellbildungen im Zusammenhang mit der Planung von epidemiologischen Studien zur Verfügung. Mit der Dokumentation werden zeitgleich (a) eine Einführung in Methoden bevölkerungsbasierter Expositionsabschätzungen, (b) eine Beschreibung der standardisierten Auswertungs- und Dokumentationsmethoden sowie (c) drei Fallstudien als Anwendungstests publiziert. Die Fallstudien weisen u.a. auf bestehende Datenlücken im Bereich der Zeit- und Tätigkeitsbudgets (Strata: Innenraum, Umgebungsluft, Verkehrsmittel), alters-, geschlechts- und aktivitätsabhängigen Atemraten, Daten zum Ernährungsverhalten und zur Bodenaufnahme.
Schlussfolgerungen: In der Vorbereitung epidemiologischer Studien und bei der Durchführung von Expositionsabschätzungen fehlen weiterhin oft geeignete Referenzdaten. Die neue europäische Chemikalienregistrierung und -zulassung (REACh) [Ref. 4], [Ref. 5] stratifiziert Exposition bislang nicht nach Untergruppen bezüglich möglicher Variation in der Expositionsstärke. Zu erwartende Unterschiede über und in den europäischen Ländern werden kaum berücksichtigt. Der Fundus an relevanten und z.T. qualitativ als hervorragend einzustufender Datenquellen aus epidemiologischen Studien im deutschsprachigen Raum sollte ausgeschöpft werden, um auf notwendige Differenzierungen hinzuweisen. Autoren/innen und Projektgruppen sollen ermutigt werden, ihre Daten in den Nationalen Referenzdaten-Bestand unter Wahrung ihrer Autorenschaft einfließen zu lassen.
Literatur
- 1.
- Mekel O, Mosbach-Schulz O (Hrsg.) (2005): Xprob - Evaluation von Standards und Modellen zur probabilistischen Expositionsabschätzung. Dokumentation des 2. projektbegleitenden Workshops am 24. und 25. Mai 2005 im Umweltbundesamt, Berlin. Materialien Umwelt und Gesundheit; 59. Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW, Bielefeld.
- 2.
- Mekel O, Mosbach-Schulz O, Schümann M, Okken PK, Peters C, Herrmann J, Hehl O, Bubenheim M, Fehr R, Timm J (2007): Evaluation von Standards und Modellen zur probabilistischen Expositionsabschätzung. Abschlussbericht UFOPLAN-Nr. 202 61 218/02, Umweltbundesamt, Berlin.
- 3.
- Ausschuss für Umwelthygiene (AUH) (1995): Standards zur Expositionsabschätzung. Bericht des Ausschusses für Umwelthygiene. Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales Hamburg (Hrsg.), Hamburg.
- 4.
- EC (2006): REACH Regulation (EC) No 1907/2006. Official Journal of the European Union, 30 December 2006, L396: 1- 849
- 5.
- EC (2006): Directive 2006/121/EC amending Directive 67/548/EEC. Official Journal of the European Union, 30 December 2006, L396: 850- 856