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Prävalenz des Konsums von vitamin- und mineralstoffhaltigen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln in einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe im Alter von 35-84 Jahren – Ergebnisse der MONICA/KORA Augsburg Follow-up Studie F3
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: In den letzten Jahren hat der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) insbesondere in den westlichen Industrieländern stark zugenommen, obwohl der gesundheitliche Nutzen nicht immer klar ist. Bisher gibt es nur wenig populationsbasierte Daten zur Häufigkeit des Konsums von NEM in Deutschland. Ziel der Untersuchung war es daher, aktuelle Daten zur Prävalenz des Konsums und der durchschnittlichen Aufnahmemenge von Vitaminen und Mineralstoffen aus NEM und Medikamenten in einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe in Deutschland zu erheben.
Methoden: Im Rahmen der MONICA/KORA Augsburg Follow-up Studie F3, einer Follow-up Untersuchung aller noch lebenden Teilnehmer des 3. MONICA Augsburg Surveys 1994/95, wurden zwischen 2004 und 2005 3.176 Männer und Frauen im Alter von 35-84 Jahren zu ihrem Konsum an Medikamenten und NEM innerhalb der letzten 7 Tage befragt. Dabei wurde der genaue Name, der Hersteller und die Darreichungsform aller eingenommenen Präparate erfasst. Für alle regelmäßig konsumierten Präparate wurde darüber hinaus die pro Tag eingenommene Dosis und die Häufigkeit der Einnahme erfragt. Durch die Verknüpfung der erhobenen Daten mit einer in der GSF erstellten Datenbank, die Angaben zur genauen Zusammensetzung aller relevanten Präparate enthält, können Berechnungen zur durchschnittlichen Aufnahmemenge von Vitaminen und Mineralstoffen und weiteren ausgewählten Inhaltsstoffen durchgeführt werden.
Ergebnisse: Von 3.157 Personen (1.533 Männer; 1.624 Frauen) lagen vollständige Informationen zum Konsum von Medikamenten und NEM vor. Insgesamt haben 27,9% der Personen mindestens ein vitamin- und/oder mineralstoffhaltiges Präparat regelmäßig eingenommen. Die Prävalenz war bei Frauen (35,3%) deutlich höher als bei Männern (20,1%). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen konnte eine deutliche Zunahme des Konsums entsprechender Präparate mit dem Alter beobachtet werden.
Schlussfolgerungen: Ein relativ hoher Prozentsatz der erwachsenen Augsburger Bevölkerung nimmt regelmäßig NEM oder Medikamente, die Vitamine und/oder Mineralstoffe enthalten, ein. Die Erforschung des Einflusses dieser Präparate auf den Gesundheitszustand ist daher enorm wichtig.