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Muttermilchuntersuchung als Möglichkeit des präventiven Gesundheitsschutzes
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund
In Bayern werden seit dem Jahr 1985 Muttermilchuntersuchungen durchgeführt. Allerdings ist die Anzahl der eingesendeten Muttermilchproben in den letzten Jahren stark rückläufig, und reicht nicht mehr aus, die aktuelle Belastungssituation zu bewerten. Zudem beschränkt sich bisher die Rückstandsanalyse auf Substanzen, wie z. B. Organochlorpestizide, deren Konzentrationen den weltweit abnehmenden Trend widerspiegeln. Um langfristig ein Belastungsmonitoring mit Fremdstoffen zu etablieren, die sich als Gesundheits- und Umweltindikator für kontinuierliche zeitliche Trendanalysen eignen,wurde eine Pilotstudie durchgeführt.
Material und Methoden
Die Rekrutierung der Studienteilnehmerinnen erfolgte in Kooperation mit der 1. Frauenklinik und dem Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU München. Für die Rückstandsanalyse wurden 85 Muttermilchproben von 44 Erstgebärenden zu zwei definierten Zeitpunkten (12. und 16. Woche nach Geburt) gesammelt.
Analytik: Nach der Milchfettgewinnung erfolgte die Bestimmung der chlororganische Verbindungen und Indikator-PCB mittels Kapillargaschromatographie; der Dioxine (PCDD/F) und dioxinähnlicher (dl)-PCB mittels Isotopenverdünnungsanalyse mit HRGC/HRMS und die Messung der polybromierten Diphenylether (PBDE) mit HRGC/MS-EI.
Ergebnisse
Erstmalig wurden im Rahmen dieser Pilotstudie für Bayern Daten über PBDE- und dl-PCB-Gehalte in der Muttermilch erhoben.
Der Gesamt-TEQ-Gehalt (WHO –TEQ PCDD/F+ dl-PCB) von 19,34 pg WHO-TEQ/g Fett setzt sich fast zu gleichen Teilen aus PCDD/F mit 9,43 pg WHO-TEQ/g Fett und den dl-PCB mit 9,41 pg WHO-TEQ/g Fett zusammen. Verglichen mit deutschen Dioxin-Daten aus dem Jahr 2001-2003 nehmen die Gehalte weiter ab.
Der PBDE-Gehalt wurde zu 2 Probenahmezeitpunkten erfasst. Der mittlere PBDE-Gehalt in der 12.Wochen p.p. lag bei 1,90 ng/g Fett und unterschied sich nur unwesentlich von dem der 16.Woche p.p. mit 2,03 ng/g Fett. Allerdings unterscheidet sich die Reihenfolge der Hauptkongenere von dem in Europa charakteristischen Kongenerenmuster BDE47> BDE153>BDE99. In dieser Studie war der Anteil des höherbromierten BDE153 am Gesamt-PBDE-Gehalt größer als der des niedrigbromierten BDE47.
Schlussfolgerung
Zukünftig ist es erforderlich, an einem größeren Studienkollektiv die für Bayern möglichst repräsentative Hintergrundbelastung zu ermitteln, um fundierte Daten zu Fremdstoffgehalten in der Muttermilch zu gewinnen.