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Gesundheitliche und innenraumbezogene tonerassoziierte Beschwerdemuster bei Büroangestellten
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Ziel: Tonerbasierte Büromaschinen sind in weltweitem Gebrauch. Jedoch sind Exposition zu Tonerstäuben und mögliche Effekte auf die Gesundheit bisher kaum untersucht. Ziel der vorgestellten Pilotstudie (Finanzierung: Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin) waren systematische Erfassung und Bewertung gesundheitlicher und innenraumbezogener Beschwerden bei Büroangestellten.
Methode: Büroangestellte wurden während des normalen Arbeitsbetriebs befragt und untersucht. U.a. wurde das Befinden am Arbeitsplatz erhoben („MM-40“, Anderson, 1998) und zudem erfragt, inwiefern die Teilnehmer gesundheitliche Beschwerden oder Schädigung durch Toner bei sich selbst vermuten. Anhand dieser Angaben wurden die Teilnehmer in Kollektive mit selbstberichteten tonerassoziierten Beschwerden bzw. Schädigung (sTB-S) und ohne Tonerbezug (kTB) eingeteilt.
Ergebnisse: Von N=69 Büroangestellten gaben N=43 tonerassoziierte Gesundheitsstörungen (sTB-S) an. Ohne Tonerbezug waren N=26 (kTB). Strukturell zeigten sich unterschiedliche Raucheranteile (kTB=31%, sTB-S= 21%) ohne Signifikanz. Im Kollektiv sTB-S waren die Teilnehmer älter (Median kTB=39,5J, sTB-S=47,0J, p=0,014) und der Frauenanteil war höher (kTB=35%, sTB-S=61%, p=0,049). Raten für Asthma bronchiale und Nahrungsmittelallergien, nicht jedoch Heuschnupfen, lagen in sTB-S ebenfalls über denen in kTB. Höhere IgE-Werte oder Sensibilisierungshinweise (RAST) fanden sich verglichen mit kTB nicht. Über 40%-60% im Kollektiv sTB-S gaben brennende Augen, Heiserkeit, gereizte Nase, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, juckende Gesichtshaut/ -Hände am Büroarbeitsplatz an. Vergleichbar jedoch anderer Rangfolge wurden diese Beschwerden am Arbeitsplatz im Kollektiv kTB angegeben. Bezüglich einer schlechten Arbeitsplatzeinschätzung wurden trockene Luft, Lärm, verbrauchte Luft, statische Aufladung, Staub mit Raten von 55%-85% am häufigsten im Kollektiv sTB-S benannt. Wiederum ergaben sich im Vergleich zu kTB keine Unterschiede.
Schlussfolgerungen: Insgesamt wurden Befindensstörungen im Zusammenhang zum Büroarbeitsplatz, respektive Toner, häufiger angegeben als in Vergleichskollektiven einer finnischen und der ProKlima Studie. Das Beschwerdemuster von Personen, die ihre Beschwerden auf Exposition zu Tonerstäuben attribuierten, unterschied sich nicht grundsätzlich von dem derer mit allgemeinem Bezug zu ihrem Arbeitsplatz. Sie entsprechen dem, was unter Sick-Building-Syndrom zusammengefasst wird und in seiner Ätiologie bisher nicht geklärt ist.