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Behandlungsprävalenz und Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren bei älteren Menschen mit Diabetes mellitus: Ergebnisse der saarlandweiten ESTHER-Studie
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund: Ziel dieser Untersuchung war es, die Versorgungsrealität von älteren Menschen mit Diabetes mellitus in Hinblick auf deren kardiovaskuläre Risikofaktoren in einer bevölkerungsbezogenen Kohorte in Deutschland zu untersuchen und mit derzeit geltenden Leitlinien zu vergleichen.
Material und Methoden: Von den hausärztlich tätigen Ärzten der 9953 Teilnehmer (50 - 74 Jahre) der saarlandweiten ESTHER-Studie wurden medizinische Informationen zu verschiedenen Erkankungen (Diabetes mellitus, Bluthochdrucks oder Fettstoffwechselstörung) zu Studienbeginn dokumentiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine Blutdruckmessung und die Bestimmung der Serumlipide durchgeführt. Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Body Mass Index oder körperliche Aktivität wurden von den Studienteilnehmern in einem standardisierten Fragebogen dokumentiert. Die medikamentöse Therapie und die Blutdruck- und Serumlipideinstellung werden beschrieben und deren Determinanten mittels logistischer Regression untersucht.
Ergebnisse: Von 1375 Studienteilnehmern (14,2%) war bei Aufnahme in die Studie ein Diabetes mellitus bekannt. Von diesen waren 78% zusätzlich an einem Hypertonus erkrankt: 86,0% wurden medikamentös behandelt, aber nur 12,8% dieser Patienten erreichten Blutdruckwerte unter 130/85 mm Hg. Adipöse Diabetiker erhielten häufiger antihypertensive Therapie als normalgewichtige (adjustierte Odds Ratio (OR, 95%-Konfidenzintervall (CI)): 3,58 (1,86 – 6,87). Es gab zwischen Männern oder Frauen keine Unterschiede hinsichtlich des Versorgungsgrades der antihypertensiven Pharmokotherapie. Mit zunehmendem Alter nahm eine zufriedenstellende Blutduckeinstellung (< 130/85 mm Hg) ab. Fettstoffwechselstörungen wurden bei zirka 50 % der Diabetiker dokumentiert, von denen 32,3 % medikamentös behandelt wurden. Diabetiker mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) oder bekanntem Bluthochdruck und einer Fettstoffwechselstörung bekamen häufiger lipidsenkende Medikamente als Diabetiker ohne KHK oder Hypertonie (adjustierte OR 1,85 (95%-CI: 1,19 – 2,89) bzw. 2,59, (95%-CI: 1,41 – 4,74).
Schlussfolgerung: Im Hinblick auf die Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren entspricht die Versorgungsrealität nur für eine Minderheit der Patienten mit Diabetes den gegenwärtigen Empfehlungen.