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Reformulierung des ärztlichen Rollenbildes in der medizinischen Aus- und Weiterbildung
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Veröffentlicht: | 18. November 2010 |
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Problemstellung: Compliance bzw. Adherence zur medikamentösen Therapie bei chronischen Erkrankungen ist mit einem (für westliche und nicht als Länder der Entwicklungszusammenarbeit qualifizierte Gesellschaften geltenden) - Prozentwert von 50, als ausgesprochen niedrig zu bezeichnen.
Lösungsansätze: Internationale Forschungsergebnisse empfehlen zur Erhöhung der Adherence, die Reformulierung des paternalistischen, ärztlichen Rollenbildes und fordern die Integration entsprechender Sensibilisierungsmaßnahmen in die medizinische Aus- und Weiterbildung. Als essentielle Bestandteile einer adäquaten und ,,aufgeklärten" medizinischen Lehre, werden folgende Punkte diskutiert:
- Das Recht der PatientInnen, eine Therapieempfehlung zu befolgen, infrage zu stellen oder abzulehnen, ist zu achten.
- PatientInnen sind als autonome, eigenverantwortliche und entscheidungsfähige PartnerInnen zu akzeptieren und als solche zu behandeln
- PatientInnen sind als SpezialistInnen ihrer je individuellen Lebensumstände zu definieren und zu behandeln, ÄrztInnen hingegen, sollten ausschließlich als SpezialistInnen für eine spezifische Erkrankung und Therapie auftreten.
- Therapieentscheidungen sind ausschließlich in einem Dialog zu treffen. Hierzu erforderlich sind ua:
- 1.
- PatientInnen als gleichwertige PartnerInnen einzubeziehen
- 2.
- Informationen auszutauschen
- 3.
- die wechselseitige Wertschätzung der GesprächspartnerInnen
- 4.
- der schrittweise Aufbau eines Konsensus
Conclusio: Viele Ärztinnen und Ärzte folgen nach wie vor dem überkommenen paternalistischen Bild einer Ärztin / eines Arztes. Es ist Aufgabe von HochschullehrerInnen medizinischer Universitäten - im Sinne einer verbesserten medizinischen Versorgung -, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines neuen Rollenbildes der Ärztin/des Arztes, den Studierenden zu vermittel.