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Zentrale auditive Wahrnehmungsleistungen bei Patienten mit unilateraler Atresia auris congenita und kontralateraler Normakusis
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Es liegen zurzeit nur wenige Erkenntnisse über die zentrale auditive Wahrnehmungsleistung bei Patienten mit unilateraler Atresia auris congenita und kontralateraler Normakusis vor.
Zielsetzung: Mit Hilfe des Sprachtests nach Dieroff soll über den Hallquotienten ein Rückschluss auf die zentral auditive Verarbeitung bei einseitiger Mikrotie erfolgen.
Methoden: Die Untersuchung der Patienten bei einseitiger Atresia auris congenita sowie bei Probanden wird bei 50 dB und 70 dB über Knochenleitungshörer durchgeführt. Die Vertäubung der Gegenseite erfolgt mittels Knochenleitung. Bis dato wurden 15 Patienten und 15 Probanden getestet (Stand 10/07). Die Untersuchung wird als Freiburger Sprachtest durchgeführt und mit einer Verhallung von 5 dB wiederholt. Der Hallquotient (HQ) ermittelt sich durch die Addition der Ergebnisse, des bei 50 dB und 70 dB durchgeführten Freiburger Sprachtest. Die Ergebnisse des verhallten Sprachtests bei 50 dB und 70 dB werden ebenfalls addiert. Der Hallquotient berechnet sich nun aus der Division der beiden Summen.
Ergebnisse: Der Hallquotient der Patienten beträgt auf der Mikrotie Seite HQ=1,34, das gesunde Ohr der Patienten weist einen Hallquotienten von HQ=1,37 auf. Der Hallquotient der Probanden mit Normakusis beträgt auf der rechten Seite HQ=1,18 und auf dem linken Ohr HQ=1,19.
Schlussfolgerung: Die zentrale auditive Wahrnehmung der Patienten mit einseitiger Atresie scheint auf beiden Seiten bei nahezu identischem Hallquotienten vergleichbar zu sein. Im Vergleich zu den Probanden zeigt sich jedoch ein leicht erhöhter Hallquotient, so dass das zentral auditive Wahrnehmungsvermögen etwas eingeschränkt zu sein scheint.