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Einfluss von intraparotidealen und cervikalen Lymphknotenmetastasen auf das rezidivfreie Überleben bei Parotiskarzinomen
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Das TNM-System differenziert bei der Klassifikation von Parotiskarzinomen nicht das Vorhandensein von intraparotidealen Lymphknotenmetastasen (MTS) unabhängig von der cervikalen Metastasierung.
Methoden: Wir untersuchten das Verteilungsmuster von intraparotidealen und cervikalen MTS nach Parotidektomie und Neck dissection in 142 Parotiskarzinomen (1986–2006).
Ergebnisse: 52 therapeutische (cN+) und 90 elektive (cN0) Neck dissection Operationen wurden vorgenommen. 25 Patienten hatten okkulte MTS (cN0/pN+). 87 Präparate waren ohne Tumoranhalt (pN0); 55 mit MTS (pN+). Hierunter fanden sich 24 Patienten ausschließlich mit intraparotidealen MTS (pPar+), 12 mit intraparotidealen und cervikalen MTS (pPar+/pN+) und 19 Patienten ausschließlich mit cervikalen Metastasen (pPar-/pN+). Cervikal waren Level II (31%), Level III (26%), Level V (27%) am häufigsten befallen. 59 Patienten hatten pT1/T2 und 83 hatten pT3/T4 Tumoren. Der mediane follow-up lag bei 24,40 Monaten. Das rezidivfreie Überleben lag bei 81% nach 5 und 62% nach10 Jahre. Das Gesamtüberleben bei 83% bzw. 56%. Nach univariater Analyse waren signifikante Risikofaktoren für ein Rezidiv: pN+ (p=0,042); pT4 (0,009); R+ (0,001); Lymphknoten-Kapseldurchbruch (0,046); Lymphangiosis carcinomatosa (0,019).
Schlussfolgerungen: Jedes 4. Parotiskarzinom hatte intraparotideale MTS. 18% hatten okkulte Metastasen. Diese sollte bei der Therapiestrategie genauso berücksichtigt werden wie der häufige Befall von Level III und V neben Level II. Die histopathologischen Charakteristika der Lymphknotenmetastasen sind wichtige Risikofaktoren für ein Rezidiv. Wir empfehlen daher bei Parotiskarzinomen eine totale Parotidektomie und als therapeutische Neck dissection eine radikal-modifizierte Neck dissection.