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Einschränkung des Riechvermögens bei Allergikern
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Riechstörungen treten mit Häufigkeiten von <0,1% in der Bevölkerung auf und stellen in diesen Fällen eine nicht unerhebliche Einschränkung der Lebensqualität sowie im Falle von (auch funktionellen) Anosmien lebensgefährliche Risiken dar. Über die Einschränkung des Riechvermögens von Menschen mit allergischer Rhinitis liegen bislang keine Daten vor.
40 Männer (19-55 Jahre) mit positiver nasaler Allergenprovokation (14 Pollen-, 11 Milben- und 15 Mischallergiker) wurden hinsichtlich ihres Riechvermögens mit Sniffin Sticks untersucht und einer Schwellen-, Diskriminations- und Identifikations-Einstufung (SDI) prä- und intrasaisonal unterzogen.
Die präsaisonalen Gesamt-SDI-Werte von 34,8 ± 3,4 liegen nahe dem Normwert von 36,0 mit Einzelwerten von 9,1 (S), 12,9 (D) und 13,1 (I). Die drei Gruppen unterscheiden sich in allen Kategorien nicht signifikant. Intrasaisonal zeigen sich neben noch normalen Werten von 11,5 (D) und 13,5 (I) Verschlechterungen der Riechschwelle auf 6,5. Der SDI verringert sich intrasaisonal um 9% auf 31,5 Punkte. Insgesamt fallen in der Pollensaison 35% pathologische Werte für die Schwelle und 20% für den Gesamt-SDI auf.
Relevante Riechstörungen fallen bei Pollenallergikern während des Pollenfluges auf. Diese intrasaisonalen Riechstörungen zeichnen sich vor allem durch schlechtere Riechschwellen aus, die in besonderem Maße Mischallergiker gegen Pollen und Milben betreffen. Alleinige Milbenallergiker leiden nicht signifikant häufiger unter Einschränkungen des Riechvermögens als die Normalbevölkerung.