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Klinische Relevanz der Sensibilisierung gegen Schimmelpilze
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die Beurteilung einer klinisch relevanten Allergie vom Soforttyp gegen ubiquitär vorkommende Schimmelpilze gestaltet sich bei noch unvollständigen Kenntnissen über deren Allergene und konsekutiv fraglicher Zusammensetzung und Qualität kommerziell erhältlicher Allergen-Extrakte anhaltend schwierig. Eine genauere Charakterisierung der kutanen Sensibilisierung gegen Schimmelpilze und deren klinische Relevanz sind Ziel der vorgestellten Studie.
Material und Methoden: Die im Rahmen einer routinemäßigen Prick-Testung erhobenen positiven Befunde auf Schimmelpilze von 40 Patienten werden in Verbindung mit Anamnese, nasalem Provokationstest und spezifischem IgE (ImmunoCAP) analysiert und interpretiert. Weiter werden die Ergebnisse unterschiedlicher Allergen-Extrakte miteinander verglichen.
Ergebnisse: Eine Sensibilisierung gegenüber Schimmelpilzen entsprechend der Prick-Testung konnte im untersuchten Kollektiv in der Mehrzahl bei Gräserpollen sensibilisierten Patienten gefunden werden. Betrachtete man die eigentliche Klinik der Schimmelpilzsensibilisierung, lag der Prozentrang deutlich niedriger. Davon zeigten 5% einen positiven nasalen Provokationstest unabhängig vom Nachweis eines spezifischen IgE.
Schlussfolgerung: Die Extrapolation einer kutanen Sensibilisierung gegen Schimmelpilze auf eine klinisch relevante Allergie vom Soforttyp ist anhaltend nicht möglich, was bei positiver Anamnese aber negativer Prick-Testung zu einer weiterführenden Diagnostik führen sollte. Eine weitere Schwierigkeit stellt die genaue Differenzierung der in unterschiedlichen Zusammensetzungen angebotenen Allergen-Extrakte dar. Unter diesem Aspekt wäre eine rekombinante Diagnostik wünschenswert.