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Wertigkeit der diagnostischen und therapeutischen transmyringealen Mini-Endoskopie des Mittelohres
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Im Rahmen der Inspektion des Mittelohres sind bereits endoskopische Verfahren beschrieben. Die geringen Durchmesser und die Bildqualität der Endoskope stellen bei der Inspektion den limitierenden Faktor dar. Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit von Mini-Endoskopen zur Darstellung der Mittelohrstrukturen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken.
Methoden: Es wurden 8 humane Kopfpräparate untersucht. Es wurde ein Mini-Endoskop (Geradeaus-Optik 0°, Aussendurchmesser 1,6 mm, 5° distale Abwinkelung, Arbeitskanal 0,8 mm, Spülkanal 0,25 mm, Karl Storz GmbH) in das Mittelohr via Parazentese eingebracht und das Promontorium, Incustapedialgelenk, die runde und ovale Fensternische mit Stapesfussplatte dargestellt und fotodokumentiert (Image 1® HD, Karl Storz GmbH). Für einen qualitativen Bildvergleich wurden im Anschluss bei allen Präparaten ein endauraler Zugang angelegt und die gleichen Strukturen mittels Mikroskop dargestellt und fotodokumentiert. Es erfolgte eine Evaluation zur technischen und anatomischen Bildqualität mittels Fragebögen durch 5 Ohrchirurgen.
Ergebnisse: Die anatomische Bildqualität der Mini-Endoskopie (Darstellbarkeit der Mittelohrstrukturen) wurde im Schnitt um 1 (1- deutlich überlegen … 6- deutlich unterlegen) besser bewertet als die Mikroskopie. Bei der qualitativen Bildqualität war die Mikroskopie der Mini-Endoskopie im Schnitt um 2 (1- deutlich überlegen … 6- deutlich unterlegen) überlegen. Eine zusätzliche Instrumentation war im Sinne einer Prüfung der Kettenbeweglichkeit und Substanzapplikation möglich.
Diskussion: Diese Arbeit zeigt, dass mittels transtympanaler Mini-Endoskopie eine der Mikroskopie gleichwertige Darstellung der Mittelohrstrukturen möglich ist. Für die Diagnostik bahnt sich hiermit eine wertvolle Ergänzung mit reduzierter Invasivität an.