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Schoenlein-Henoch Purpura als Komplikation eines Infektes der oberen Atemwege
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die Schoenlein-Henoch Purpura ist ein systemisches Vaskulitis-Syndrom. Charakterisiert wird es durch eine palpaple Purpura, Arthralgien, gastrointestinale Zeichen und eine Glomerulonephritis.
Kasuistik: Wir berichten über einen 21 Monate alten Jungen, der unter Rhinorrhoe und Husten litt. Nach einer Woche kam es zu Fieber, Effloreszenzen an der Streckseite der Unterschenkel und Oberarme sowie zu Arthralgien der unteren Extremität und kolikartigen Bauchschmerzen.
Klinisch zeigten sich eine Rhinorrhoe, eine leicht geröteter Rachen und unscharf begrenzte gerötete Hautareale mit subcutaner Induration. Auskultarorisch ergab sich pulmonal kein pathologischer Befund. Laborchemisch stellten sich erhöhte Entzündungswerte sowie eine leichte Proteinurie dar. Im Röntgen Thorax zeigten sich basalflächige Verschattungen. Unter der Therapie mit Cefuroxim kam es zu einer raschen Regredienz.
Die Purpura Schoenlein-Henoch tritt vor allem bei Kindern zwischen dem 5.–8. Lebensjahr auf. Der vermutete pathogene Mechanismus ist charakterisiert durch Immunkomplex-Ablagerungen. Als Ursache werden Erreger von Infektionen des oberen Respirationstraktes, Medikamente, Nahrungsmittel, Insektenstiche und Impfungen diskutiert.
50 % der erkrankten Kinder zeigen Symptome der Haut, des Darms und der Gelenke. Eine leichte Glomerulonephritis kennzeichnet die Nierenbeteiligung. In den seltenen Fällen einer tödlichen Purpura Schoenlein-Henoch ist Nierenversagen die häufigste Ursache. Die Therapie ist die Verabreichung von Glokokortikoiden. Die Prognose der Schoenlein-Henoch ist gut.
Schlußfolgerungen: Bei Kindern mit Infekten der oberen Atemwege mit Auftreten von Hauteffloreszenzen, Gelenkschmerzen oder kolikartigen Darmbeschwerden sollte eine interdisziplinäre Betreuung zum Ausschluß eines systemischen Vaskulitis-Syndroms erfolgen.