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Evaluierung von Thiel-fixierten Ganzkopfpräparaten mittels Laser Doppler Vibrometrie
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Zur experimentellen Untersuchung der physiologischen und pathophysiologischen mechanischen Eigenschaften des Ohres oder zur Evaluation von implantierbaren Hörgerätetransducern werden heute meistens frische, nicht fixierte Felsenbeine verwendet. Als Alternative hierzu haben wir die Verwendung von Ganzkopfpräperaten, welche nach Thiel fixiert wurden untersucht. Die Fixierung nach Thiel bewahrt weitgehend die mechanischen Gewebeeigenschaften, weshalb sie in chirugischen Operationskursen (Ohrchirurgie, Rhinochirurgie, Orthopädie) immer mehr zur Anwendung kommt. Wissenschaftliche Daten zur Verwendbarkeit in der otologischen Forschung fehlen bisher. Mit Laser Doppler Vibrometrie wurden die Beweglichkeit der Mittelohrstrukturen bei 23 Ohren gemessen. Dabei wurde im äusseren Gehörgang Schall von 80 und 90 dB SPL in den Frequenzen von 100–10.000 Hz appliziert. Unsere Resultate entsprachen den in der Literatur beschriebenen Messungen von frischen Felsenbeinen sowohl in der Form als auch in der Amplitude. Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB führte zu 10 dB mehr Auslenkung. Messungen am gleichen Ohr im Abstand von mehreren Wochen waren gut reproduzierbar. So betrug der Unterschied für Frequenzen zwischen 200–3.000 Hz weniger als 10 dB. Im Gegensatz zum frischen Felsenbein erlaubt ein Thiel-fixiertes Präparat somit mehrere und unterschiedliche Messungen an verschiedenen Tagen. Die Daten zeigen, dass die fixierten Ganzkopfpräperate zur experimentellen Untersuchung mittels Laser Dopplervibrometrie eingesetzt werden können.
Unterstützt durch: Kommission für Technologie und Innovation der Schweizerischen Eidgenossenschaft (CTI8075)