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Diagnostik und Therapie des dehiszenten superioren Bogengangs
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die knöcherne Dehiszenz des superioren Bogengangs ist ein seit 1998 bekanntes Krankheitsbild, das sich durch schall- und druckinduzierten Schwindel, eine Autophonie, eine tieftonbetonte Schalleitungsschwerhörigkeit sowie eine erniedrigte Reizschwelle in den cVEMP- und oVEMP-Ableitungen auszeichnet. Es stellt eine wichtige Differentialdiagnose zur Otosklerose dar.
Methoden: Zwischen 2005 und 2010 wurde bei bislang 4 Patienten (3w, 1m) unserer Klinik im Alter zwischen 22–57 Jahren eine knöcherne Dehiszenz des superioren Bogengangs bzw. auch des Tegmen tympani mittels Funktionsuntersuchungen wie Tonschwellenaudiometrie, Impedanzaudiometrie, cVEMP und oVEMP-Ableitungen sowie bildgebender Verfahren (HR-CT Felsenbein) diagnostiziert.
Ergebnisse: 3 Patienten wurden in unserer Klinik operativ versorgt. Bei 2 Patienten wurde eine operative Abdeckung des Defektes des superioren Bogengangs und des Tegmen tympani mittels individuell angefertigter CAD-Bioverit-Implantate („Resurfacing“) vorgenommen. Bei einem Patient wurde operativ ein Verschluss des superioren Bogengangs („Plugging“) durchgeführt. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Operationsverfahren bei unseren Patienten werden dargestellt, die Vor- und Nachteile der beiden Operationsverfahren beleuchtet und Empfehlungen zu deren differenzierten Einsatz gegeben.
Schlußfolgerungen: Der knöchern nicht gedeckte superiore Bogengang stellt ein relativ neues Krankheitsbild dar, welches noch nicht überall bekannt ist. Die Kenntnis um dieses Krankheitsbild ist wichtig, da mit der Deckung des superioren Bogengangs und dem Verschluss des superioren Bogengangs Behandlungsverfahren zur Verfügung stehen, die eine erfolgreiche Heilung versprechen.