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Anpassung von Cochlea-Implantat-Patienten mit Hybrid-L-Elektrode
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Patienten mit völligem oder an Taubheit grenzendem Hörverlust im Frequenzbereich über etwa 1 kHz, aber ausreichender Resthörigkeit im tieffrequenten Bereich können hörerhaltend mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt werden. Hierbei wird eine besonders dünne und etwas kürzere Elektrode durch die Rund-Fenster-Öffnung inseriert.
Die Programmierung des Sprachprozessors verläuft über das subjektive Lautheitsempfinden bei der Stimulation auf einzelnen Elektroden. Stützend können Messungen des elektrisch evozierten Summenaktionspotenzials (ECAP) vorgenommen werden. Wir berichten hier über Besonderheiten der Programmparameter sowie der ECAP-Schwellen.
An 14 Patienten, versorgt mit einem das Restgehör erhaltenden Nucleus RE24 Hybrid-L-Implantat, wurden die ECAP-Schwellen mit der CustomSound Software aufgezeichnet und den subjektiv gewonnenen Parametern C (comfort level) und T (threshold level) gegenübergestellt. Die Ergebnisse wurden verglichen mit denen von Patienten mit einem konventionellen CI (Nucleus RE24CA) mit modiolusnaher Elektrodenlage.
Das Profil der ECAP-Schwelle sowie der C- und T-Level weist bei Patienten mit Hybrid-L-Elektrode einen charakteristischen Verlauf auf. Ein ausgeprägtes Minimum ist bei Elektrode 8 zu finden. ECAP-Schwelle sowie C- und T-Level liegen um etwa 20CL höher als bei Patienten mit CA-(contour advance) Elektrode.
Durch die Rund-Fenster-Insertion scheint die Elektrode so zu liegen, dass Elektrode 8 die größte Nähe zum Modiolus aufweist. Die charakteristische Form der C- und T-Level-Profile kann als Hilfe bei der Anpassung von kleinen Kindern oder Patienten mit unsicherer Lautheitswahrnehmung dienen. Die notwendigen Stimulationsströme sind bei der Hybrid-L-Elektrode geringfügig höher als bei der CA-Elektrode.