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Nanoskalige Beschichtung und Mikrostrukturierung von Titan-Mittelohrprothesen
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Titan ist als "goldener Standard" prothetischer Materialien zum mikrochirurgischen Ersatz der Gehörknöchelchenkette anerkannt. Dennoch kommt es in 3–5% aller Fälle zum Prothesenversagen. Untersucht werden soll, ob bioaktive Schichten in Verbindung mit Mikrostrukturen auf der Prothesenoberfläche die Komplikationsrate zu reduzieren helfen.
Methoden: Titan-Prüfkörper mit einem Durchmesser von 5mm und einer Dicke von 0,25 mm wurden mittels eines femtosekunden-gepulsten Ti:Saphir-Lasers mikrostrukturiert. Unstrukturierte Prüfkörper wurden mit hydrophilen Nanoschichten versehen und Biosignale auf Ihre Eignung als Promotor zur Chondrozytenproliferation untersucht.
Ergebnisse: Die Ohrchondrozyten-Proliferation ist auf allen mikrostrukturierten Titanoberflächen im Vergleich zum unstrukturierten Material signifikant vermindert (p<0,05). Die Chondrozytenproliferation ist auf aminosilanisiertem Titan im Vergleich zum nativen Material nicht signifikant erhöht. Star-PEG-beschichtete Titanoberflächen zeigen dem gegenüber eine hochsignifikante (p<0,001) Verminderung der Chondrozytenzahlen.
Schlußfolgerung: Mikrostrukturen auf der Titanoberfläche beeinflussen das Ohrchondrozytenwachstum im Materialkontakt. Durch Unterdrückung der unspezifischen Proteinabsorption an den hydrophilen Schichten lässt sich Narbenwachstum an unerwünschter Stelle unterdrücken. Weitere Studien müssen klären, inwieweit Biosignale an der hydrophilen Schicht das Ohrchondrozytenwachstum auf der Titanoberfläche gezielt fördern.
Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereich Transregio 37 (Teilprojekt B3)