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Laserchirurgische Rekanalisierung des epipharyngealen Tubenostiums
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Bei postoperativen Vernarbungen im Nasenrachen kann es zu einer Obstruktion der Eustachischen Röhre (Eustachian Tube, ET) mit Störung der tubogenen Mittelohrbelüftung und Seromukotympanon kommen. Häufig wird eine Paukendrainage (PD) notwendig.
Wir behandelten eine 43-jährige Patientin mit seit der Kindheit rezidivierenden Paukenergüssen, eine Adenotomie wurde im 6. LJ durchgeführt. Seitdem wurden immer wieder PD durchgeführt (zuletzt t-tube-Drainage, die bei Vorstellung in situ lag). Ein aktiver Druckausgleich war nicht möglich (Durchblasegeräusch bei Valsalva negativ, keine passive Tubensprengung). Histologisch und mittels MRT wurde ein Tumor ausgeschlossen. In der transnasalen 30°-Endoskopie zeigte sich im Bereich des Ostiums der ET eine Narbenplatte mit einem angedeuteten Restlumen. Beim Schlucken zeigte sich keine Mitbewegung der Narbenplatte.
Zunächst wurde in LA eine Laserablation (Fasergeführter Diodenlaser; 4,8 W) des dorsalen Tubenwulsts vorgenommen, die nur zu einer moderaten Besserung mit subjektiv gelegentlich positivem Durchblasegeräusch beim Valsalva-Manöver führte. Ein weiterer Eingriff wurde in ITN durchgeführt. Unter optischer Kontrolle mit einem flexiblen Endoskop erfolgte die Sondierung des Tubenostiums, dann wurde der Tubenwulst aufgespannt und die Narbenplatte vom Ostium aus nach kaudal laserchirurgisch durchtrennt. Anschliessend wurde topisch Mitomycin B auf die Wundränder aufgebracht. Unter intensiver ambulanter Betreuung kam es im Verlauf nicht zu einer Restenosierung. Die Patientin ist seit 2 Jahren ohne PD und kann sich raschen Druckänderungen (Flugreisen) aussetzen. Bei postoperativen Funktionsstörungen der ET ist eine genaue Inspektion des Nasenrachens und ggf. eine zurückhaltende Chirurgie in Einzelfällen zu erwägen. Von größeren chirurgischen Maßnahmen im Bereich der ET ist unbedingt weiterhin Abstand zu nehmen.