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Komplikation eines magnetverankerten Knochenleitungshörgerätes ohne offene Implantate, ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Knochenleitungshörgeräte übertragen das Schallsignal über transkranielle Stimulation auf die Cochlea. Es gibt verschiedene Knochenleitungshörsysteme und unterschiedliche Methoden einen Patienten mit operativ nicht korregierbarer Schallleitungsschwerhörigkeit oder kombinierter Schwerhörigkeit mit einem solchen Hörgerät zu versorgen. Eine dieser Möglichkeiten besteht in der magnetischen transkutanen Ankopplung eines externen Vibrationsgerätes. Die Stigmatisierung durch das Hörgerät ist gering, da sich der kleine externe Prozessor auch unter kurzen Haaren verbergen lässt. Wir stellen den interessanten Fall einer 22-jährigen Patientin mit einem Franceschetti-Syndrom vor. Nach beidseitigem Ohrmuschelaufbau mit Rippenknorpel und Otomag©-Versorgung stellte sich diese Patientin mit Schmerzen und Druckstellen im Bereich des Hörgerätes vor. Der Wechsel auf den schwächsten Magneten führte zu keiner Beschwerdebesserung. Subjektiv berichtete sie auch über ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis des Hörvermögens. Aufgrund der persistierenden Beschwerden erfolgte die Explantation der transkutanen Systeme und die gleichzeitige bilaterale Implantation von Baha© Systemen. Hiermit konnte ein regelrechter Heilungsprozess und ein für die Patientin ausreichendes Hörvermögen erreicht werden. Mit diesem Beitrag stellen wir eine mögliche Komplikation nach Implantation eines teilimplantierbaren Knochenleitungshörgerätes (Otomag©) vor. Die Druckstellen im Bereich des Magneten waren vermutlich eine Folge des ausgedünnten Gewebes über dem Magneten und die permanente Hautirritation durch Vibrationsübertragung.