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Simulator Sickness
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Ausbildung und In-Übung Haltung von Piloten geschieht in Simulatoren, das risikoärmer und kostengünstiger ist. Etwa 30% der Piloten erleben im Simulator Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Unruhe bis hin zum Zittern, so dass die Übungsprogramme nicht vollständig durchlaufen werden können. Da diese Beschwerden im Realflug nicht auftreten, müssen Besonderheiten des Simulators ursächlich sein. Es stellt sich die Frage, ob durch neuro-otologische Diagnostik Risikokandidaten für Simulator-Sickness zu identifizieren sind.
Methode: Mittels adaptierter dynamischer Posturographie und verschiedenen computernystagmographischen Untersuchungen wurden fünf Probanden mit bekannter Simulator-Sickness und fünf Probanden ohne dieses Phänomen untersucht. Besonderer Wert wurde hierbei auf die optokinetischen Untersuchungen sowie die visuelle Stimulation während der Posturographie gelegt.
Ergebnis: In der dynamischen Posturographie konnten bei visueller Provokation mit einer Rotationsbewegung größere Schwankungsbereiche festgestellt werden, wenn bei dem Probanden Simulator-Sickness bekannt war. Bei den optokinetischen Prüfungen ließen sich die vegetativen Symptome bei horizontal verlaufenden bewegten Balkenbildern feststellen. Die Nystagmusantworten lagen jedoch im Normbereich. Bei der Drehstuhlprüfung zeigte sich ein verlängerter postrotatorischer Nystagmus, wenn der Proband unter Simulator-Sickness leidet.
Zusammenfassung: Das Phänomen Simulator-Sickness, eine Sonderform der Motion-Sickness, kann die Berufsausbildung von Piloten beeinträchtigen oder sogar verhindern. Daher ist es notwendig, vor Beginn der teuren Berufsausbildung nach dem Vorliegen von Simulator-Sickness zu screenen. Die hier durchgeführten Studien scheinen in der Lage, Personen mit Simulator-Sickness zu erkennen.