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Effekt der Promontorialfensterung auf die Schwingung der Rundfenstermembran – eine laservibrometrische Studie
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Fensterungen des Promontoriums zur chirurgischen Therapie massiver Obliterationen des Vestibulums infolge Tympanosklerose wurden von Plester beschrieben. Diese Idee wurde zur Umsetzung der sog. „Third window vibroplasty“ aufgegriffen. Dabei wurde das membranöse Endost der Scala vestibuli auf einer Fläche von etwa 2,5 mm2 freigelegt und der FMT der Vibrant Soundbridge aufgesetzt. Ziel dieser Untersuchung war es, die Änderung der Schwingung der Rundfenstermembran nach Promontorialfensterung zu messen. Die Untersuchungen wurden an humanen Felsenbeinen mit intakter Kette vorgenommen. Die akustische Anregung (Sinus-Sweep-Signal 0,25–8 kHz) erfolgte über den Gehörgang. Die laservibrometrischen Messungen wurden am runden Fenster zunächst mit angelegtem Promontorialfenster (intaktes Endost) und nach Verschluss der Cavität vorgenommen. Vergleichsmessungen erfolgten zusätzlich an der Stapesfußplatte. Die Übertragungsfunktion (Schwingungsamplitude als Maß für die Geschwindigkeit) verringert sich, wenn das Promontorialfenster mit Cavit verschlossen wird. Die Verringerung der Amplitude ist umso ausgeprägter, je mehr Druck auf das Endost ausgeübt wird. Die Anwesenheit eines „dritten Fensters“ in der Kochlea ändert die Übertragungseigenschaften von akustischen Stimuli und, wie experimentelle Untersuchungen anderer Autoren gezeigt haben, auch von vibratorischen Stimuli. Die Ankopplung des FMT an das membranöse Endost bei der third window vibroplasty sollte druckfrei erfolgen.