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Neuronale Interaktionen im auditorischen Hirnstamm und im Mittelhirn bei binaural-bimodaler akustischer und elektrischer Stimulation der Cochlea
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Bei unilateraler Ertaubung führt die Kombination von elektrischer und kontralateraler akustischer Stimulation der Cochlea (binaural-bimodale Stimulation, BBS) zu einer deutlichen Verbesserung des binauralen Hörvermögens (z.B. Sprachverständnis im Störschall und Richtungshören).
Die vorliegende Studie untersucht die neuronalen Interaktionen von BBS im zentralen auditorischen System. Normalhörende Gerbils (Meriones unguiculatus) wurden unilateral mit Scala tympani Elektroden implantiert. Unmodulierte elektrische Pulsfolgen und kontralaterale akustische Töne (charakteristische Frequenz) wurden anhand eines Musters für Simultan- und Vorwärtsmaskierung präsentiert. Akustische und elektrische Stimuli dienten sowohl zur Maskierung wie auch als Proben und wurden systematisch in ihren Intensitäten variiert. Extrazellulär wurden die Antworten von Einzelneuronen im Colliculus inferior (IC) und im dorsalen Nucleus des lateralen Lemniscus (DNLL) mit Mikroelektroden abgeleitet.
Weitgehend unabhängig von der applizierten Intensität hatte eine elektrische Maskierung keinen oder nur einen geringen Einfluß auf die akustische Antwortrate und -schwelle. Im Gegensatz dazu wurden die elektrischen Antworten in Gegenwart von akustischer Stimulation deutlich unterdrückt und zeigten einen zunehmenden Anstieg der Antwortschwelle mit ansteigender Intensität der akustischen Maskierung.
Die Ergebnisse zeigen, dass BBS zu komplexen neuronalen Interaktionen im auditorischen Hirnstamm und Mittelhirn führt. Diese sind nur bedingt abhängig von der jeweiligen Stimulusintensität. Das Ausmaß der Maskierung zwischen elektrischen und akustischen Antworten erscheint gegensätzlich zu den Interaktionen bei unilateral-kombinierter elektrischer und akustischer Stimulation (EAS).
Unterstützt durch: IZKF Würzburg (IZKF N-100) und die Firma MedEl