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Alterationen der grauen und weißen Hirnsubstanz bei Hyposmikern – eine voxel-basierte Morphometrie-Studie
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Ein Verlust des Riechvermögens verursacht strukturelle Hirnveränderungen. Hierbei sind vor allem der Bulbus olfactorius, aber auch übergeordnete kortikale Areale betroffen. Ziel dieser Studie war es, Volumenveränderungen der grauen und weißen Hirnsubstanz in einer Gruppe von Patienten mit einem eingeschränkten, aber nicht kompletten Verlust des Riechvermögens zu untersuchen.
Methodik: T1-gewichtete MRT Aufnahmen wurden von Hyposmikern und einer alters- und geschlechtsgematchten, normosmischen Kontrollgruppe auf einem 3 Tesla Scanner akquiriert. Voxel-based Morphometrie (VBM) wurde mit der VBM8 toolbox und SPM8 in einer Matlab Umgebung durchgeführt.
Ergebnisse: Die Analyse der grauen Hirnsubstanz zeigte signifikante Volumenverkleinerungen in der Insel, dem anterioren Cingulum, dem orbitofrontalen Kortex, dem Cerebellum, dem fusiformen Gyrus, dem Precuneus, dem Gyrus temporalis medius und dem piriformen Cortex. In der VBM-Analyse der weißen Hirnsubstanz fanden sich Volumenverkleinerungen unterhalb der Insel, im Cerebellum sowie im Gyrus frontalis medius. Bis auf das letztgenannte Areal, waren alle Gebiete mit Volumenverlust der weißen Substanz räumlich mit den Volumenverkleinerungen der grauen Hirnsubstanz verbunden. Dagegen wurden im gesamten Gehirn keine signifikanten Volumenvergrößerungen der grauen oder weißen Substanz gesehen.
Schlussfolgerung: Das beobachtete Atrophie-Muster ist ähnlich dem bei Anosmikern, jedoch war es insgesamt geringer ausgeprägt. Somit führt bereits eine nicht komplette Beeinträchtigung des Riechvermögens zu strukturellen cerebralen Veränderungen.