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Sinunasale Tuberkulose – Ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Tuberkulose zählt nach wie vor zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Im Kopf-Hals Bereich sind hauptsächlich die zervikalen Lymphknoten betroffen. Eine nasale Tuberkulose ist dagegen sehr selten. Hierbei überwiegen Sekundärmanifestationen einer pulmonalen Erkrankung.
Kasuistik: Wir präsentieren den Fall eines 86-jährigen Mannes mit linksseitiger nasaler Obstruktion und rezidivierender Sinusitis. Endoskopisch wurde eine putride Borkenbildung sowie eine Septumperforation beobachtet. Vor einem Jahr erfolgte eine endonasale Nasennebenhöhlenoperation ohne histologische Besonderheiten. In der Computertomographie fiel eine partielle Verschattung der linken Sinus maxillaris und ethmoidalis auf. Es wurde eine endonasale Revisionsoperation durchgeführt. Die histologische Begutachtung ergab eine granulomatöse, teils nekrotisierende Rhinosinusitis mit mehrkernigen Riesenzellen vom Langhans-Typ. In der Ziehl-Neelsen-Färbung konnten keine säurefesten Stäbchen beobachtet werden. Mittels PCR gelang der Nachweis von DNA des Mycobacterium-tuberculosis Komplexes. Pulmologischerseits ergab sich zudem eine aktive, granulomatöse Bronchitis ohne Nachweis von Mycobakterien. Es wurde eine antituberkulöse Therapie mit Rifampicin, Isoniazid, Ethambutol und Streptomycin begonnen, die jedoch aufgrund von hepatotoxischen Nebenwirkungen (Rifampicin) auf eine dreifach Kombination reduziert werden musste. Sechs Monate nach Therapieende präsentierte sich der Patient mit reizlosen Nasenschleimhautverhältnissen.
Schlussfolgerung: Die sinunasale Tuberkulose ist eine sehr seltene Manifestation der extrapulmonalen Tuberkulose, die sich mit Symptomen wie Nasenatmungsbehinderung, Rhinorrhoe, Epistaxis und Borkenbildung manifestieren kann. Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, die trotz suffizienter Antibiotikatherapie und operativer Behandlung persistiert, sollte differentialdiagnostisch an eine Tuberkuloseinfektion gedacht werden.