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In-vivo-Untersuchungen von biodegradierbaren Magnesiumstents zur Verhinderung einer Restenosierung im Bereich der Stirnhöhlenostien mit Entwicklung einer Implantationsmethodik
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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„Einmal Stirnhöhle – immer Stirnhöhle“ Die chronisch rezidivierende Sinusitis führt trotz chirurgischer Sanierung in einigen Fällen zur Restenosierung der operativ geschaffenen Abflußwege. Hier ist insbesondere der frontnasale Gang mit der abhängigen Stirnhöhle betroffen. Wiederkehrende Sinusitiden, Krankheitsausfälle und Revisionseingriffe sind die Folgen. Hier greift unser Konzept mit Entwicklung eines biodegradablen Stents und Erprobung einer handhabbaren Implantationsmethodik an: es wurden verschiedene Magnesiumlegierungen hinsichtlich ihrer Implantierbarkeit, Biokompatibilität und Gewebsverträglichkeit in einem in-vivo-Modell untersucht. Im chronischen Tierversuch wurden die Magnesiumstents und der Kontrollstent (Silikon) dem Versuchstier (Minipig) im Rahmen einer Allgemeinnarkose über einen frontomedialen Zugang implantiert. Nach Entnahme des NNH-Blocks erfolgte die Darstellung in der µ-CT und die histologische Aufarbeitung des Gewebes, um das Ostium hinsichtlich Offenheitsgrad, Narbenbildung und Entzündungsreaktion zu beurteilen. Parallel erfolgte die Entwicklung einer Operationsmethodik für den humanen Einsatz.
Die In-vivo-Testung erbrachte einen über den Nachbeobachtungszeitraum suffizienten Öffnungsradius. Im Bereich des den Stent umgebenden Gewebes zeigte sich eine geringer ausgeprägte inflammatorische Reaktion als in der Silikonstent-Vergleichsgruppe. Es zeigte sich eine generelle Eignung des Magnesium-Stents zur Offenhaltung eines Ostiums nach Nasennebenhöhlenoperation. Weiterführende Untersuchungen hinsichtlich Biokompatibilität, die weitere Verbesserung der Stentbeschichtung und dadurch eine Modellierbarkeit der Degradationszeit stehen aus. Die Implantationsmethodik erwies sich in der Testung an humanen Schädeln als leicht umsetzbar und praxisnah.
Unterstützt durch: Sonderforschungsbereich 599 'Biomedizintechnik', DeutscheForschungsGemeinschaft DFG