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Einfluß nächtlicher Duftstoffapplikation auf die Stimmungslage
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die unterbewusste Duftstoffapplikation beim Menschen ist bislang kaum untersucht. Rosenduft hat bei Tierversuchen einen beruhigenden, anxiolytischen Effekt gezeigt. Es sollten Effekte auf die Stimmungslage bei nächtlicher Rosenduftapplikation auf depressive Patienten untersucht werden.
Methodik: In einem Kooperationsprojekt der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie untersuchen wir in einer randomisierten, placebokontrollierten Studie 20 normosmische, stationär behandelte, psychosomatisch -depressive Patientinnen im Alter von 18 bis 50 Jahren. Der Einfluss nächtlicher Rosenduftapplikation auf die Stimmungslage wurde untersucht. Mit einem speziell entwickelten Intervall-Applikator wurden alle drei Minuten in der Inspirationsphase Hübe von Rosenduftkonzentrat in die Atemluft appliziert. Es wurden drei Nächte der Duftstoffapplikation und drei Nächte Plazeboapplikation durchgeführt, mit einer Wash out phase von 3 Tagen (cross over design). Täglich wurde die Stimmungslage mit standardisierten Fragebögen untersucht.
Ergebnisse: Die Duftstoffapplikation wurde gut toleriert, und nur eine Patientin unterbrach die Anwendung. Die Stimmungslage war deutlich positiver als vor der Therapie, jedoch konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Applikationsphasen ausgemacht werden.
Schlussfolgerungen: Nächtliche Duftstoffapplikation kann supportiv zur antidepressiven Therapie angewandt werden. Sie wird von den Patienten gut toleriert. Eine größere Fallzahl, welche auch gesunde Probanden und männliche Patienten einschließt, sowie andere Duftstoffe untersucht, wird geplant, um die Beeinflussung der Stimmungslage statistisch signifikant zu prüfen.