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Aryknorpelluxation als seltene Ursache eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Schnarchen ist das augenscheinlichste Symptom schlafbezogener Atemstörungen. In einigen Fällen liegt die Ursache hierfür nicht nur im Pharynx, sondern im Bereich supraglottischer Strukturen.
Kasuistik: In unserer Klinik stellte sich ein 52-jähriger Patient mit prolongierter Dysphonie, Tagesmüdigkeit und starkem Schnarchen vor. Diese Symptome traten zeitnah nach einer Panendoskopie mit deutlich erschwerter Intubation bei bekannter mandibulärer Retrognathie in einer auswärtigen Klinik erstmalig auf. In der Lupenlaryngoskopie stellte sich der Aryknorpel der rechten Seite in die Glottis verkippt dar, so dass eine Beurteilung der Stimmlippenebene nicht möglich war. Die durchgeführte Polygrafie erbrachte ein schwergradiges obstruktives Schlafapnoe-Syndrom mit einem RDI von 51,5. Nach Wochen erfolgte in unserer Klinik ein Repositionsmanöver mit leider frustranem Ergebnis. Im weiteren Verlauf führten wir eine Propofol-induzierte Somnoendoskopie durch. Hier zeigte sich, dass der verkippte Aryknorpel im Sinne eines Ventilmechnismusses eine Obstrukion der Atemwege bei Inspiration verursachte. Daraufhin entschieden wir uns zur partiellen Arytenoidektomie unter Mitnahme der hyperplastischen Mukosa der aryepiglottischen Falte mit dem CO2-Laser.
Diskussion: Aryknorpelluxationen sind mit einer Inzidenz von 0,097% eine seltene durch Intubation verursachte Komplikation. Trotz der deutlich höheren Inzidenz des Schlafapnoe-Syndroms von 4% bei Männern und 2% bei Frauen sollte bei einem nach Intubation neu aufgetretenen obstruktiven Schlafapnoe Syndrom eine laryngeale Ursache mit ausgeschlossen werden.
Bei nicht reponierbarer Arykorpelluxation mit Obstruktion der oberen Atemwege stellte die partielle Arytenoidektomie eine wirksame therapeutische Maßnahme dar.