Artikel
Prognostische Bedeutung des Verlustes von MGMT bei Speicheldrüsenmalignomen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Speicheldrüsenmalignome stellen verschiedene histologische Entitäten mit unterschiedlichem klinischem Verlauf und Prognose dar. Als möglichen Biomarker untersuchten wir für das DNS-Reparatur-Protein Methylguaninmethyltransferase (MGMT) sowohl die Proteinexpression als auch die Promotormethylierung, um Rückschlüsse auf die prognostische Bedeutung einer MGMT-Inaktivierung zu ziehen.
Methoden: Bei 287 Speicheldrüsenmalignomen und Normalgewebe zum Vergleich wurden die MGMT-Expression und die Promotor-Methylierung durch PyrosSequenzierung und Immunhistochemie im Gewebe-Microorarray analysiert. Die Ergebnisse wurden mit demographischen und klinischen Angaben sowie Ergebnissen des Krankheitsverlaufs korreliert.
Ergebnisse: Eine abweichende MGMT-Promotor-Methylierung korrelierte mit der Proteinexpression in Speicheldrüsenmalignomen (p=0,021). Ein MGMT-Verlust fand sich bei 39% der Malignome, v.a. in schlecht differenzierten (p=0,002), im Stadium III (p<0,001), beim Vorhandensein von LK-Metastasen (p<0,001), bei älteren Patienten (p<0,007) und bei Männern (p=0,046). Der Verlust von MGMT zeigte sich als hochprognostischer Faktor für den klinischen Verlauf (p=0,004, RR 1,7): 48,1% der MGMT-negativen Patienten mit MGMT-negativen Tumoren starben an den Folgen ihrer Tumorerkrankung. Der MGMT-Verlust definierte innerhalb klinisch günstiger Gruppen (keine LK-Metastasen (p=0,006), Frauen (p=0,049)) Subgruppen mit schlechterer Prognose. In der multivariaten Analyse waren der Verlust von MGMT, ein pN+-Status und die Mortalität hochgradig assoziiert.
Schlussfolgerungen: Die immunhistochemische Untersuchung auf MGMT kann als Marker für die Prognose von Speicheldrüsenmalignomen dienen. Patienten mit MGMT-negativem Status könnten von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren.