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Funktionelle Ergebnisse bei der Versorgung mit dem aktiven Knochleitungsimplantat BoneBridge®
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Für Patienten mit Schallleitungsstörungen und komplexen angeborenen oder erkrankungsbedingten anatomischen Verhältnissen, die herkömmlichen mittelohrchirurgischen Rekonstruktionen oder aktiven Mittelohrimplantaten nicht zugänglich sind, steht seit kurzem das aktive Knochenleitungsimplantat BoneBridge® (BB) zur Verfügung. In der vorliegenden Arbeit sollen die funktionellen Ergebnisse nach einer Versorgungszeit von mehr als 6 Monaten dargestellt werden.
In den Jahren 2011 und 2012 wurden insgesamt acht Patienten bei überwiegender Schallleitungsschwerhörigkeit mit dem aktiven Knochenleitungsimplantat BB versorgt. Die audiologischen Ergebnisse der Versorgung wurden prospektiv ermittelt.
Die Implantation erfolgte bei den Grunderkrankungen: Cholesteatom (4), Missbildung (3) und Otosklerose (1). Die Patienten waren durchschnittlich dreimal konventionell voroperiert. Die anatomischen Verhältnisse machten einen Kontakt des Aktuators des Implantates zur Dura in 4 und zum Sinus sigmoideus in 3 Fällen erforderlich. Komplikationen traten hierbei auch im Verlauf nicht auf. Die mittlere Knochenleitungsschwelle lag bei 28 dB HL (16 bis 47 dB). Es bestand zusätzlich eine mittlere Schalleitungskomponente von 42 dB. Die unversorgten, mittleren Freifeldschwellen (Wobbeltöne) lagen bei 72 dB SPL und konnten postoperativ auf 32 dB SPL gesenkt werden. Es bestand mit aktiviertem Implantat ein Einsilberverständnis in Ruhe (Freiburger) im Mittel von 88% bei 65 dB SPL (67,5% bis 100%). Im Satztest (HSM) wurden bei 65 dB im Mittel 96% der Sätze verstanden (80% bis 100%). Bei Störgeräusch (SNR 10 dB) wurden im Mittel noch 76% der Sätze verstanden.
Die audiologischen Ergebnisse mit dem aktiven Knochenleitungimplantat BoneBridge® spiegeln den suffizienten Ausgleich einer Schallleitungsschwerhörigkeit wieder.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.